Eklat um Besuch Arafats

Nach Suhas schweren Vorwürfen sagte das Führungstrio der Palästinenser einen geplanten Besuch bei dem Todkranken ab. "Der Besuch ist verschoben worden, weil Suha ihn nicht erlaubt hat", sagte ein Palästinenser-Vertreter.

Er warf Suha Arafat vor, den Zugang zu ihrem Ehemann einzuschränken und Informationen über seinen Gesundheitszustand zurückzuhalten. Arafat liegt seit Ende Oktober in einem Militärspital bei Paris. Sein Gesundheitszustand gilt als sehr ernst, eine genaue Diagnose ist jedoch nicht bekannt.

Ursprünglich wollten der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Kurei, Aussenminister Nabil Schaath und Arafats Stellvertreter als Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Mahmud Abbas, nach Frankreich fliegen, um Arafat im Spital zu besuchen.

Vorwürfe

Arafats Frau Suha hatte den palästinensischen Politikern in einem Interview mit dem arabischen Nachrichtensender El Dschasira vorgeworfen, sie strebten nach der Macht und wollten Arafat "lebendig begraben".

Arafats Chefberater Tajib Abdel Rachim sagte, die Vorwürfe seien "unlogisch und unausgewogen". Aus Palästinenserkreisen wurde der Frau Arafats vorgeworfen, sie nutze ihre starke Stellung als Gattin des Palästinenserführers aus. In früheren Berichten hatte es geheissen, es gebe Verhandlungen über künftige Erbzahlungen.

Seit Tagen gibt es widersprüchliche Berichte über den Gesundheitszustand des Palästinenserführers. Eine israelische Zeitung hatte berichtet, Israel gehe davon aus, dass die Geräte zur Versorgung Arafats am Dienstag abgestellt werden würden.

(fest/sda)