El Kaida bekennt sich angeblich zu Bombenanschlägen in Madrid

publiziert: Freitag, 12. Mrz 2004 / 07:11 Uhr

Madrid - Bei fast zeitgleichen Anschlägen auf vier Züge in Madrid sind am Donnerstag, kurz vor der spanischen Parlamentswahl, mindestens 192 Menschen getötet und über 1400 verletzt worden.

José María Aznar und die spanische Regierung haben eine dreitätige Staatstrauer angeordnet.
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Die spanische Regierung schliesst inzwischen nicht mehr aus, dass islamistische Terroristen hinter den Anschlägen gesteckt haben könnten. Unweit von Madrid sei ein gestohlener Lieferwagen entdeckt worden, in welchem sieben Zünder und ein Tonband mit Koran-Versen in arabischer Sprache gefunden worden seien, sagte Innenminister Acebes.

Die in London erscheinende arabischsprachige Zeitung El Kuds el Arabi erhielt eine dem Terrornetzwerk El Kaida zugeschriebene Erklärung. Darin bekennt sich die Organisation zu den Anschlägen.

In dem Schreiben ist ausserdem von einem zu 90 Prozent vorbereiteten Anschlag gegen die USA namens Operation Winde des scharzen Todes die Rede. Moslems werden aufgefordert, sich zivilen oder militärischen Einrichtungen der Kreuzfahrer Amerika und seiner Verbündeten nicht zu sehr zu nähern. Die Echtheit des Schreibens, das den Agenturen Reuters und afp vorlag, ist unklar.

Hauptverdächtige für die Anschläge bleibt für die spanische Regierung jedoch die baskische Untergrundorganisation ETA. Man ermittle in alle Richtungen hiess es in Madrid.

Die Explosionen ereigneten sich gegen 7.30 Uhr im morgendlichen Berufsverkehr. Die Attentäter setzten insgesamt 13 Bomben ein.

Drei der Sprengsätze seien im Bahnhof Atocha explodiert, vier in unmittelbarer Umgebung sowie einer in der Station Santa Eugenia und zwei in der Station El Pozo, erklärte Spaniens Innenminister Angel Acebes. Drei weitere Bomben seien rechtzeitig entdeckt und kontrolliert zur Explosion gebracht worden.

Am grossen Bahnhof Atocha explodierten Sprengsätze in einem dort haltenden Zug und in einem in den Bahnhof einfahrenden Zug, wie der spanische Bahnkonzern Renfe mitteilte.

Weitere Anschläge richteten sich gegen Vorortszüge in den Arbeitervierteln Santa Eugenia und El Pozo im Südosten der spanischen Hauptstadt.

In einem der Züge befand sich nach Angaben des privaten spanischen Radiosenders Cadena Ser ein Selbstmordattentäter. Der Sender berief sich am Donnerstagabend auf Anti-Terror-Ermittler. Vom Innenministerium in Madrid wurde der Bericht nicht bestätigt.

Die Parteien stellten den Wahlkampf ein und sagten alle politischen Veranstaltungen ab. Die Regierung rief drei nationale Trauertage aus. Im ganzen Land versammelten sich die Menschen zu spontanen Trauerkundgebungen.

Der spanische König Juan Carlos rief seine Landsleute zur Einheit im Kampf gegen den Terror auf. Euer König leidet mit Euch allen, sagte Juan Carlos am Abend in einer Radio- und Fernsehansprache.

Die Anschläge wurden international scharf verurteilt. Ausländische Staats- und Regierungschefs sowie Regierungsmitglieder richteten Beileidsschreiben an ihre spanischen Kollegen.

(fest/sda)

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