El Sarkawi erklärt irakischen Schiiten den Krieg

publiziert: Donnerstag, 15. Sep 2005 / 17:50 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 15. Sep 2005 / 18:25 Uhr

Dubai - Der Anführer der Terrorgruppe El Kaida im Irak, Abu Mussab el Sarkawi, hat den Schiiten angeblich den Krieg erklärt.

Mehrere Autobomben detonierten fast gleichzeitig. (Archiv)
Mehrere Autobomben detonierten fast gleichzeitig. (Archiv)
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Dies geht aus einer Tonband-Botschaft hervor, die am Mittwochabend veröffentlicht wurde. Ob das Band echt ist, war unklar.

Jedoch ähnelte die Stimme auf dem Tonband der Stimme auf anderen Bändern, die El Sarkawi zugeschrieben werden. Das Band tauchte nur Stunden nach der schwersten Anschlagserie dieses Jahres mit bis zu 150 Toten im Internet auf.

Der Sprecher auf dem Tonband sagt, die «Kriegserklärung» sei eine Reaktion auf die Militäroffensive im nordirakischen Tel Afar. Dabei waren rund 200 Aufständische getötet und mehrere hundert gefangen genommen worden.

Er droht auch anderen Religionsgruppen und Stämmen mit Anschlägen, sollten sie sich mit der Übergangsregierung solidarisch erklären. Die von Schiiten und Kurden dominierte Regierung hatte zuvor den Rebellen den Kampf angesagt.

Bürgerkrieg

Die Kriegserklärung El Sarkawis scheint Anschuldigungen der irakischen Regierung zu bestätigen, nach denen aufständische Sunniten mit Angriffen auf Schiiten einen Bürgerkrieg auslösen wollen. Sunniten werfen wiederum der Regierung vor, sie lasse eine Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte mit schiitischen Milizen zu.

Die Sunniten stellen ein Fünftel der Bevölkerung und hatten das Land unter dem Diktator kontrolliert. Nach der Invasion der US-geführten Truppen im März 2003 verloren die Sunniten ihre Vormachtsstellung.

Sie befürchten heute, durch die neue Verfassung an den Rand gedrängt zu werden. Die Sunniten lehnen die Autonomie von Kurden im Norden und Schiiten im Süden und die Dezentralisierung der Öleinnahmen ab.

Dem Jordanier El Sarkawi waren schon früher schiitenfeindliche Äusserungen zugeschrieben worden. Dies unterscheidet ihn vom Anführer des El-Kaida-Terrornetzes, Osama bin Laden, der trotz seiner extremistischen Auslegung des sunnitischen Islam keine innermuslimische Front gegen die Schiiten eröffnen will.

(bert/sda)

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