Elternklage nach Anti-Kriegsdemo

publiziert: Donnerstag, 27. Mrz 2003 / 10:36 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Mrz 2003 / 10:56 Uhr

Genf - Der Streik an einer Genfer Primarschule gegen den Krieg in Irak hat ein juristisches Nachspiel. Eltern der Schülerinnen und Schüler haben eine Klage gegen die Lehrerschaft eingereicht.

Friedensdemonstration in Bern.
Friedensdemonstration in Bern.
Einen Tag nach Kriegsbeginn hatten die Lehrerinnen und Lehrer der Primarschule Eaux-Vives in Genf zwischen 10.30 Uhr und 13 Uhr den Unterricht unterbrochen und mit ihren Schülern gegen den Krieg demonstriert. In einem Brief an die Eltern erklärten sie, sie folgten damit dem Aufruf der Genfer Gewerkschaftvereinigung (CGAS).

Einige der Eltern kritisierten das Vorgehen der Lehrerschaft und deponierten dieser Tage bei der Genfer Staatsanwaltschaft eine Klage gegen die Lehrerschaft. Unterstützt werden sie vom freisinnigen Genfer Grossrat Jacques Follonier. Dieser sieht im neuen Erziehungsdirektor Charles Beer das Problem.

Ein Erziehungsdirektor dürfe nicht Aktionen zulassen, bei denen Kinder für politische Zwecke benutzt würden. Beer, Nachfolger von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, verteidigte den kritisierten Unterbruch des Unterrichts. Solche pädagogischen Aktivitäten würden sich im Rahmen des Schulunterrichts befinden, sagte er.

(bsk/sda)

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