Ennio Morricone wird 75

publiziert: Dienstag, 4. Nov 2003 / 09:51 Uhr

Rom - Es gibt kaum jemanden, der nicht eine Melodie des Komponisten Ennio Morricone kennt. Am Montag wird er 75 Jahre alt. Die Soundtracks zu Sergio Leones Italo-Western begründeten in den 60er Jahren den Weltruhm des Römers.

Am bekanntesten ist wohl die Mundharmonika-Melodie aus Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" (1969), doch auch der oft gespielte Soundtrack zum Film "The Mission" (1986) stammt aus Morricones Feder.

Seinen Geburtstag will Morricone, dem als einzige Enttäuschung eine Oscar-Auszeichnung versagt geblieben ist, mit einem Konzert in der Royal Albert Hall in London feiern.

Hoffnungen auf den Oscar macht er sich kaum noch. "Wenn ich keinen für "The Mission" bekommen habe, warum sollte es diesmal klappen", hatte er zuletzt vor zwei Jahren erklärt, nachdem er für Giuseppe Tornatores "Malena" für den Oscar nominiert worden war.

Durch und durch konservativ

Eigentlich passt Morricone auch gar nicht so richtig in die Welt des Show-Business. Der introvertierte, ernsthaft wirkende Komponist führt ein unauffälliges Leben, Medientrubel und Skandale sind ihm fremd. Seit 1956 ist er mit seiner Frau Maria verheiratet, mit der er drei Söhne und eine Tochter hat.

Auch sein Werdegang ist durch und durch konservativ. Schon als Junge interessierte er sich für das Komponieren, und so schrieben ihn seine Eltern - sein Vater war Trompeter - mitten in den Wirren des Zweiten Weltkrieges im römischen Konservatorium Santa Cecilia ein. Dort erwarb er bis 1954 Diplome in Komposition, Trompete und Fanfare.

Richtungsweisend für Soundtrack-Komponisten

Zunächst spielte er in Orchestern mit, die auch Filme vertonten. "Ich kann mich erinnern, wie ich sehr schlechte Musik spielen musste und zu mir sagte: Das kannst du besser", hat der Maestro einmal erzählt.

Seine ersten Gehversuche als Soundtrack-Komponist unternahm er Ende der 50er Jahre. Der Durchbruch gelang, als er Sergio Leone kennen lernte. Leones Italo-Western "Für eine Handvoll Dollar" wurde 1964 auch für Morricone der erste Welterfolg.

Bis heute hat Morricone gut 400 Soundtracks komponiert, dazu auch klassische Musik. Er bezeichnet sich als "Liebhaber ernster Musik" - von Palestrina über Bach bis zu den Beatles. Morricone ist ein Maestro im klassischen Sinn: Er hat eine ganze Generation von Soundtrack-Komponisten beeinflusst.

(Giovanni Facchini/dpa)

 
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