Täter hatte Fussfessel entfernt

Entführte Frau tot gefunden

publiziert: Mittwoch, 15. Mai 2013 / 09:03 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 15. Mai 2013 / 15:05 Uhr
Der Täter führte die Polizei zur Leiche der 19-Jährigen. (Archivbild)
Der Täter führte die Polizei zur Leiche der 19-Jährigen. (Archivbild)

Lausanne - Die Entführung einer jungen Frau in Payerne VD hat tödlich geendet. Die Polizei fand in der Nacht auf Mittwoch in einem Wald im Kanton Freiburg die Leiche der 19-Jährigen. Zum Delikt bleiben viele Fragen offen. Der Kanton Waadt will die Abläufe in der Justiz untersuchen.

5 Meldungen im Zusammenhang
Der Entführer wies der Polizei den Weg zur Leiche, wie Jean-Christophe Sauterel, Mediensprecher der Waadtländer Kantonspolizei, am Mittwoch an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz bekanntgab.

Das Opfer wurde identifiziert. Die Polizei fand die Leiche in der Nacht auf Mittwoch um 3 Uhr in der Nähe von Châtonaye im Kanton Freiburg. Die Umstände ihres Todes waren am Mittwochmittag unklar. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Autopsie an.

Täter gesteht Entführung

Die Polizei schloss beim jetzigen Ermittlungsstand aus, dass der Täter von einer Schuss- oder Stichwaffe Gebrauch machte. Der Mann konnte am Dienstag im Kanton Freiburg verhaftet und nach Lausanne überführt werden.

Er gab zu, die Frau gewaltsam ins Auto gezerrt und entführt zu haben. Er fesselte die Frau mit einem Klebeband. Trotz einem Grosseinsatz der Polizei mit rund 20 Patrouillen blieb das graue Auto des Entführers verschwunden.

Am Dienstag veröffentlichte die Polizei einen Zeugenaufruf sowie Namen und Bilder von Opfer und Entführer, die sich in einer Beziehung befanden. Ein Helikopter konnte das Auto am Dienstagnachmittag im Kanton Freiburg ausfindig machen.

Verurteilter Mörder und Vergewaltiger

Danach nahmen mehrere Patrouillen die Verfolgung auf. Der Flüchtende durchbrach dabei ein von der Polizei aufgestelltes Nagelbrett und verunfallte. Sein Auto drehte sich aufs Dach. Die 19-jährige Frau befand sich nicht im Auto.

Der 36-Jährige konnte nach dem Unfall vernommen werden und zeigte der Polizei schliesslich den Fundort der Leiche. Der Fall löste landesweit grosse Empörung aus. Beim Entführer handelt es sich um einen verurteilten Mörder und Vergewaltiger.

Seit August 2012 im Hausarrest

Er hatte 1998 seine damalige Ex-Freundin in ein Chalet nach La Lécherette entführt, vergewaltigt und schliesslich getötet und wurde dafür zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt. Einer lebenslänglichen Strafe entging er nur wegen seines jugendlichen Alters von 22 Jahren.

Nachdem er einen Drittel der Strafe abgesessen hatte, befand er sich seit August 2012 im Hausarrest. Dabei musste er eine elektronische Fessel tragen. Er entledigte sich ihrer jedoch kurz nach der Entführung.

Die Fessel zeigte lediglich an, ob er sich innerhalb eines bestimmten Gebiets aufhält, sagte Jacques Antenen, Kommandant der Waadtländer Kantonspolizei. Die Fessel löst ein Signal aus, sobald das festgelegte Gebiet verlassen wird.

Bei der Entführung der jungen Frau wurde der Alarm allerdings nicht ausgelöst weil man annahm, dass der Täter sich auf dem Rückweg von der Arbeit befand, wie Antenen sagte. Das System war nicht mit einem GPS-Sender ausgerüstet.

Regierung erschüttert

Die Waadtländer Regierung zeigte sich am Mittwoch erschüttert über den Fall. Es stelle sich die Frage, warum sich ein Sexualstraftäter draussen befand, wie Sicherheitsvorsteherin Jacqueline de Quattro sagte. Man wolle alles unternehmen, damit sich ein solches Drama nicht wiederhole.

Das zuständige Richtergremium hatte eine bedingte Entlassung nach zwei Dritteln der Strafe im Juli 2012 abgelehnt. Im August entschied die Strafvollzugsbehörde, dass der Mann den Rest der Strafe im Hausarrest absitzen kann.

Die Bewährungshilfe des Kantons Waadt beantragte darauf, den Hausarrest abzubrechen. Der Betroffene legte dagegen im Dezember Rekurs ein und erhielt aufschiebende Wirkung. Die Entscheidung in der Sache steht bis heute aus.

Die Abläufe in der Justiz werden untersucht, wie Regierungsrätin Béatrixe Métraux sagte. Die Regierung machte keine weiteren Angaben zur Justizakte des Entführers.

(bg/sda)

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Nach so vielen Jahren Studium einer staubigen, kalten Materie, ...
... die trockener und kopflastiger nicht sein könnte, nach so vielen Jahren des Lernens eines Stoffes, der eigentlich sehr viel Fantasie und Neugierde mit einer riesigen Portion Einfühlungsvermögen und Mit-Gefühl verlangen würde, nach den vielen Studien- und Praktikumsjahre, da sind wohl fast alle dieser Aspiranten auch einen Juristenstuhl, einen dazu noch gut bezahlten, entleert ihrer Illusionen, was sie alles als Juristen tun könnten ... leer und nur noch kopfgesteuert, so habe ich wenigstens das Gefühl gegenüber denen, die ich als Juristen (früher vielleicht noch tolle Kollegen ...) kennen gelernt habe.

Arme Kerle und Kerlinnen ..., die da versuchen zu begreifen, was der Mensch ist und imstande ist zu tun ... und es nicht fassen können ...

Siehe hier der SP-Oberjurist, der sich unprofiliert und unklar zu dieser schrecklichen Tragödie äusserte .... Sogar der ist völlig im kalten Juristengestrüpp gefangen ... und sucht geeignete Worte ...
SKANDAL
Hier MÜSSEN beim Strafvollzug Köpfe rollen, denn es kann nicht sein, dass ein Mörder mit Hausarrest belohnt wird.

Ein weiterer Skandal, der nicht schöngeredet werden darf. Zieht endlich die Seidenhandschuhe aus und greift durch!
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