Epo: Radprofi Roland Meier unter Dopingverdacht

publiziert: Dienstag, 15. Mai 2001 / 15:42 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 15. Mai 2001 / 16:03 Uhr

Lausanne - Der Schweizer Radprofi aus dem Team Coast, in dem auch Alex Zülle fährt, steht unter Dopingverdacht. Er soll an der Flèche Wallone einen zu hohen Hämatokrit-Wert gehabt haben. Das lässt auf Epo-Missbrauch schliessen.

Der Anwalt von Roland Meier hat in Aussicht gestellt, dass eine Gegenanalyse verlangt wird. Der Schweizer Verband Swiss Cycling hat ein Verfahren eröffnet.

Roland Meier war vor dem Start zur Flèche Wallonne auf den Hämatokrit getestet und mit einem Wert von 46,5 Prozent -- die vom Rad-Weltverband vorgegebene Schwelle liegt bei 50 Prozent -- zum Start zugelassen worden. Nach dem Halbklassiker, den der Fahrer des Teams Coast als 57. mit drei Minuten Rückstand auf Sieger Rik Verbrugghe (Be) beendete, musste sich der Zürcher als ausgeloster Fahrer einer Urinkontrolle stellen.

Urintest

Das Labor des Lausanner Universitäts-Institutes ist weltweit eines der wenigen Zentren, in denen die seit April dieses Jahres in Frankreich erforschte Methode mit Epo-Nachweis im Urin statt im Blut angewendet werden kann. Ebenfalls aufgrund der Untersuchungen in Lausanne war vor wenigen Tagen der ähnlich gelagerte Fall des Dänen Bo Hamburger bekannt geworden, der sich am Tag nach der Flèche Wallonne einer Trainingskontrolle hatte stellen müssen. Dem Vernehmen nach sollen in Kürze die Namen weiterer, teilweise prominenter Radprofis an die Öffentlichkeit gelangen, die im gleichen Verfahren positiv getestet wurden.

Meiers Chancen

Roland Meier kann innerhalb von fünf Tagen eine Gegenexpertise mit der bei der Urinkontrolle in Belgien gleichzeitig erhobenen B- Probe verlangen. Die Gegen-Analyse muss innerhalb von zehn Arbeitstagen im gleichen Labor erfolgen. Fällt auch die B-Probe positiv aus, wird das Verfahren mit der Anhörung des Fahrers durch den Dopingverantwortlichen und später mit der Hauptverhandlung vor der unabhängigen Dopingstrafbehörde von Swiss Cycling fortgesetzt. Bei einem erstmaligen Dopingvergehen beträgt die Sperre zwischen sechs und zwölf Monate. Der Fahrer muss zudem mit einer Busse in der Grössenordnung von 2000 bis 4000 Franken rechnen.

Schwierige Karriere

Roland Meier war am Dienstag nicht zu erreichen. Bei seiner Sportgruppe Team Coast, das ihm aufgrund der Vertragsklauseln fristlos kündigen kann, verweigerte man eine Stellungnahme mit dem Hinweis, von keinem Verband eine offizielle Nachricht erhalten zu haben. Da wird man beim Team Coast lange warten müssen. Die Bestimmungen besagen, dass nur der betroffene Fahrer, nicht aber dessen Arbeitgeber informiert werden müssen. Roland Meier hatte seine Profi-Karriere 1993 begonnen und ein schwieriges Debüt erlebt, weil seine damalige Sportgruppe TVM nicht alle finanziellen Versprechungen einhielt. Der Zürcher wechselte 1996 zu PMU Romand, fuhr 1997 für das Post Swiss Team und bestritt die letzten drei Saisons für Cofidis. In acht Profi-Jahren erzielte Meier in Schweizer Rennen sieben Siege. International machte der gelernte Werkzeugmacher im Juli 1998 auf sich aufmerksam, als er in der 11. Etappe der Tour de France lange voraus fuhr und schliesslich bei der Bergankunft in den Pyrenäen auf Plateau de Beille nur von Marco Pantani (It) geschlagen wurde.

(ba/sda)

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