Steuerstreit

Erbschaftssteuerabkommen mit Frankreich beerdigt

publiziert: Donnerstag, 18. Sep 2014 / 13:18 Uhr
Bei dem Entscheid handle es sich eher um eine Formalität. (Symbolbild)
Bei dem Entscheid handle es sich eher um eine Formalität. (Symbolbild)

Bern - Der Ständerat hat einen Schlussstrich unter das geplante neue Erbschaftssteuerabkommen mit Frankreich gezogen. Mit grosser Mehrheit lehnte er den Staatsvertrag am Donnerstag ab.

3 Meldungen im Zusammenhang
Kommissionssprecher Christian Levrat (SP/FR) nannte es eine «schickliche Beerdigung». Tatsächlich handelte es sich bei dem Entscheid eher um eine Formalität. Der Nationalrat hatte das Abkommen nämlich abgelehnt, der Ständerat seinerseits verlangte vom Bundesrat zunächst Neuverhandlungen.

«Das Abkommen ist gekündigt»

Frankreich jedoch lehnte dies kategorisch ab und machte im Juni seine Drohung war, das seit 1953 geltende Abkommen zu kündigen. Damit herrscht ab 2015 zwischen der Schweiz und Frankreich in Sachen Doppelbesteuerung von Erbschaften ein vertragsloser Zustand.

«Die Verhandlungen sind vorbei, das Abkommen ist gekündigt», sagte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf. Mit dieser Situation müsse und werde man nun fertig werden. Vor vollendete Tatsachen gestellt, zog der Ständerat seine Forderung nach Neuverhandlungen zurück und lehnte den Vertrag mit 27 zu 1 Stimmen bei 9 Enthaltungen ab.

«Baustellen» bleiben

Der Bundesrat hatte dem neuen Vertrag letztes Jahr unter dem Druck Frankreichs zugestimmt. Im Parlament wies Widmer-Schlumpf stets darauf hin, dass dieser immer noch vorteilhafter sei als ein vertragsloser Zustand. Zudem hatte der Bundesrat gehofft, mit dem Einlenken auch die Verhandlungen in anderen Dossiers zu erleichtern.

Dazu gehört etwa die Pauschalbesteuerung vermögender Ausländer, eine Vergangenheitslösung für unversteuerte französische Gelder auf Schweizer Bankkonten oder die Besteuerung am Flughafen Basel-Mülhausen. Diese «Baustellen» mit Frankreich gebe es nach wie vor, sagte Widmer-Schlumpf.

(awe/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Schweiz und Frankreich bekämpfen Steuerbetrug und Steuerflucht neu ... mehr lesen
Eveline Widmer-Schlumpf begrüsst Michel Sapin.
Finanzministerin Widmer-Schlumpf hatte im Nationalrat auf die wesentlichen Konsequenzen des vertragslosen Zustands hingewiesen.
Bern - Frankreich hat wie erwartet das Erbschaftssteuerabkommen mit der Schweiz gekündigt. Das Abkommen tritt auf den nächstmöglichen Termin Ende Jahr ausser Kraft. Die Schweizer ... mehr lesen
Bern - Der Nationalrat hält neue Verhandlungen zum Erbschaftssteuerabkommen mit ... mehr lesen
Der Nationalrat will das Abkommen nicht an den Bundesrat zurückweisen.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, ... mehr lesen 3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 3°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 1°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 2°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 2°C 14°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 15°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten