Erfolg bei Fahndung nach Taliban-Chef

Der Mann sei in einem Bus auf dem Weg nach Kandahar festgenommen worden, meldeten die Nachrichtenagenturen Reuters und afp unter Berufung auf die Polizei aus der südafghanischen Stadt. Die Festnahme von Toor Mullah Nakibullah Chan gilt als Durchbruch bei der Fahndung nach Mullah Omar.

Chan sei unbewaffnet gewesen, als er am Montagabend zusammen mit einem weiteren Kommandanten der radikal-islamischen Taliban gestellt wurden. Der entscheidende Hinweis sei von aus dem Umfeld der Taliban gekommen. Sie hatten ein Satelliten-Telefon und einige wichtige Dokumente dabei, sagte ein Behördenvertreter in Kandahar. Ein Sprecher der Provinz-Regierung in Kandahar bestätigte die Festnahmen.

Omar selbst ist auf der Flucht. Es wird vermutet, dass er sich im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan aufhält. Von der Ergreifung seines Sicherheitschefs erhoffen sich die afghanischen und US-Truppen Hinweise auf den Aufenthaltsort von Omar, der als eine der meistgesuchten Personen in dem von den USA ausgerufenen Krieg gegen den internationalen Terrorismus gilt.

In Afghanistan sind derzeit rund 18 000 US-Soldaten stationiert. Sie sollen die afghanische Armee bei der Fahndung nach Taliban-Mitgliedern und Anhängern der Extremisten-Organisation El Kaida unterstützen.

Zudem soll in der Hauptstadt Kabul und im Norden des Landes die rund 8400 Mann starke internationale Isaf-Schutztruppe für Sicherheit sorgen.

Die Taliban waren in Afganistan von 1996 bis zu ihrem Sturz Ende 2001 an der Macht. Damals griffen die USA Afghanistan an, weil sie den Taliban vorwarfen, Mitgliedern der El Kaida, darunter El-Kaida-Chef Osama bin Laden, Unterschlupf gewährt zu haben. Das Terrornetz El Kaida wird für die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA verantwortlich gemacht.

(fest/sda)