Eric Perrin: «Lightversion» von Daniel Brière?

Der SC Bern hat einen Wunschtransfer getätigt. Ein spielstarker und sehr torgefährlicher Center wurde benötigt, der so ungefähr die spielerischen Eigenschaften von Daniel Brière (wenn dieser auch mehr Flügel als Center war…) und kämpferischen Fähigkeiten eines Theo Fleury mitbringt. Eric Perrin wollte man um (fast) jeden Preis haben und konnte ihn der NLA-Konkurrenz (ZSC Lions) wegreissen.

Der Francokanadier aus Laval/Quebec hat die letzten beiden Saisons 2003/04 und 2004/05 in der AHL für die Hershey Bears gespielt und erzielte dabei in 151 Spielen nicht weniger als 148 Punkte (45 Tore und 103 Assists). Auch in der International Hockey League (existiert nicht mehr, war lange Jahrzehnte zusammen mit der AHL die zweithöchste Liga in Nordamerika) kam er mit Quebec und Cleveland regelmässig über 60 Skorerpunkte.

Beweise für Europa-"Kompatibilität"

Dass Perrin für Europas Eishockey "kompatibel" ist, bewies der Goalieschreck der AHL schon vor fünf Jahren: Vor seinem Engagement in der AHL spielte Eric Perrin ziemlich erfolgreich während drei Saisons in der finnischen "Extra-Liiga" (2000/2001: 2 Punkte in 6 Spielen für Jokerit Helsinki und 38 Punkte in 43 Spielen für Assat Pori; 2001/2002: 41 Punkte in 57 Spielen für HPK Hameenlinna; 2002/2003: 46 Punkte in 56 Spielen für JyP HAT Jyvaskyla).

In Europa mehr Chancen und mehr Geld

Der 29-jährige kanadische Center Eric Perrin soll eine Zweiweg-Offerte von Tampa Bay abgelehnt haben. Der Topscorer der Hershey Bears wurde 2003/04 ins Kader der Tampa Bay Lightning berufen und holte mit dem Team von Brad Richards, Nikolai Khabibulin, Martin St. Louis & Co. den Stanley Cup. Allerdings war er nie Stammspieler und feierte nur gerade vier Einsätze.

Während er bei Tampa Bay ein Bruttosalär von "nur" 75 000 Dollar bei einer Abschiebung in die AHL ins Farmteam riskierte, sollen ihm in Bern rund 300 000 Franken netto garantiert sein inklusive die Möglichkeit, eine dominierende Rolle im Team einzunehmen. Dies sind Argumente genug, um dieses Angebot nicht abzuschlagen. Perrin in den US-Medien: "Ich werde bald 30 und habe keine Garantie, dass ich in der NHL eine faire Chance erhalte", beschrieb Perrin seine Situation.

Fleissig und schnell

Einen weiteren sehr positiven Nebeneffekt hat der Transfer für Perrin zudem noch: Beim SCB feiert Perrin ein Wiedersehen mit seinem Busenfreund Pascal Trepanier. Über ihn weiss man, dass er nicht nur offensiv als Center stark, sondern auch defensiv arbeitswillig ist. Der neue SCB-Goalgetter hat schnelle Hände und ein gutes Stellungsspiel.

Er besitzt zudem die Gabe, vor dem Slot sich "vergessen zu machen" und dann blitzschnell die Torchance zu wittern und zu nutzen. Perrin ist pfeilschnell sowohl als Läufer wie auch als Vollstrecker vor dem Tor. Er war überall, wo er spielte, immer in der internen Skorerwertung bei den Topleuten. Ob in Finnland, der AHL oder IHL. Das verspricht viel für seinen Einstand in der NLA.

Eishockey.ch- Scouting Report Eric Perrin

JW. - Notengebung 1 bis 7 gemäss einem international anwendbaren Notenschlüssel.

7 = herausragend/Weltklasse, 6= Internationale Klasse, 5= NLA-Spitze, 4= NLA-Durchschnitt, 3= Rollenspieler, 2= NLA-würdig aber mit Mängel, 1= NLA-unwürdig

Technik/Skating: 6
Mentale Stärke: 5
Physis: 5
Kondition: 5
Disziplin: 5
Taktisches Verständnis: 5,5
Schusstechnik: 6
Killer Instinkt: 6
Belastbarkeit: 6
Zukunftsaussichten: 5,5

Total: Note 5,5

(Joël Wüthrich, Working Press Basel-Montreal/eishockey.ch)