Ermutigende Leistungen der Schweizer Golfprofis

Auf der nunmehr fast drei Jahre anhaltenden Durststrecke, während der kein Schweizer Golfer das reguläre Startrecht auf der Europa-PGA-Tour besitzt, sind Teilerfolge auf der zweithöchsten Tour schon beachtenswert.

«Dieses Turnier ist gut für mein Selbstvertrauen», sagte Julien Clément, nachdem er das Wochenende auf dem Par-73-Kurs im Golfclub Wylihof mit zwei schönen Runden in den Sechzigern (68, 69) absolviert hatte.

Er sah seine technischen Fortschritte der letzten Wochen und Monate unter seinem neuen Trainer Gavin Healey bestätigt. Die 2170 Euro Preisgeld bringen ihn im Challenge-Tour-Ranking nicht weit nach vorne, der 26-jährige Genfer plant aber ohnehin längerfristig.

Ende 2009 möchte er wieder dort sein, wo er in den Jahren 2003 und 2004 schon war: auf dem grossen europäischen Circuit.

Martin Rominger, der 28-jährige Engadiner, der seit anderthalb Jahren zur Hauptsache auf der Asien-Tour spielt, zeigte am Sonntag eine brillante, bogeyfreie Runde von 65 Schlägen (8 unter Par).

Mit dem drittbesten Ergebnis des Tages verbesserte er sich in den 20. Schlussrang. Mit dem gleichen Gesamtscore (10 unter Par) hatte er vor einem Jahr bei der Premiere der Credit Suisse Challenge den 15. Platz belegt. Im nachhinein musste sich Rominger ein wenig über seine Missgeschicke der von den Gewitterzügen beeinträchtigen ersten zwei Runden ärgern, als er in psychologisch wichtigen Phasen auf zwei Löchern sechs Schläge einbüsste.

Nicolas Sulzer (32.), Raphaël De Sousa (55.) und Franco Li Puma (76.) vervollständigten die gute Gesamtleistung der Schweizer. Ihr routiniertester Spieler, der 43-jährige Zürcher André Bossert, konnte das Handicap der 75er-Auftaktrunde nicht wettmachen und verpasste den Cut für die Finalrunden um zwei Schläge.

Peter Baker, der prominenteste Golfer am Platz

Der prominenteste Golfer in Luterbach konnte mit dem runden Score von 20 Schlägen unter Par den Siegercheck über 22'400 Euro entgegennehmen: Peter Baker. Der mittlerweile 40-jährige Engländer gehörte lange zum Inventar der PGA European Tour. In seiner besten Zeit, die rund 15 Jahre zurückliegt, qualifizierte er sich für Europas Ryder-Cup-Team, für das er 1993 in «The Belfry» bei Birmingham drei Punkte aus vier Partien erkämpfte.

Die Niederlage gegen die favorisierten Amerikaner konnte er damals nicht verhindern, mit seinem Einzel-Erfolg über den späteren US-Open-Sieger Corey Pavin brachte er sich aber in die Schlagzeilen.

Seit 2002 ging es für Peter Baker stetig bergab, Ende letzten Jahres verlor er in der Qualifikation das Startrecht für die Europa-Tour. In Luterbach setzte er ein Zeichen für den persönlichen Neubeginn. Der reaktivierte Putter aus dem besagten Jahr 1993 brachte ihm nicht nur Glück, sondern auch haufenweise Birdies auf dem Weg zum Sieg.

Der Schlag des Tages auf der Schlussrunde glückte dem fünftplatzierten Argentinier Julio Zapata: Er schlug am 182 Meter langen 13. Loch ein «Hole-in-one».

Credit Suisse Challenge Luterbach -- Resultate

Luterbach SO. 2. Credit Suisse Challenge/europäische Challenge-Tour (140 000 Euro/Par 73). Schlussklassement: 1. Peter Baker (Eng) 272 (72/67/66/67). 2. Andrew McArthur (Scho) 273 (67/72/70/64). 3. Robert Dinwiddie (Eng) 274 (67/68/71/68). 4. Carlos Del Moral (Sp) 275 (65/71/69/70). 5. Julio Zapata (Arg) 276 (65/74/74/63). 6. Francis Valera (Sp), Marco Crespi (It) und Christophe Braziller (Fr) je 277. 9. Brandon Grace (SA) und Alvaro Velasco (Sp) je 278.

Ferner: 14. Julien Clément (Sz) 280 (72/71/68/69). 20. Martin Rominger (Sz) 282 (72/72/73/65). 26. Edoardo Molinari (It) 283. 32. Nicolas Sulzer (Sz) 284 (73/71/69/71). 36. Van Phillips (Eng) und Jamie Donaldson (Wales) je 285. 55. Raphaël De Sousa (Sz) 288 (71/74/68/75). 76. Franco Li Puma (Sz) 296 (74/71/73/78).

Folgende Schweizer verpassten den Cut (145 Schläge): 79. Franco Casellini 146 (72/74) und Fredrik Svanberg 146 (74/72). 94. André Bossert 147 (75/72) und Ronnie Zimmermann 147 (71/76). 105. Claudio Blaesi 148 (74/74). 120. Robert Wiederkehr 150 (75/75) und Marcus Knight 150 (77/73). 126. Jann Schmid 151 (75/76) und Ken Benz (Amateur) 151 (74/77). 131. Steven Rojas (A) 152 (76/76). 132. Jean-Luc Burnier 153 (76/77). 133. Nicolas D´Incau (A) 154 (80/74). 135. Nicolas Thommen (A) 155 (81/74). 140. Alexandre Chopard 160 (81/79). 142. Chris Achermann 162 (78/84). 143. Malko Schraner (A) 163 (79/84). 145. Gian Andrin Derungs (A) 165 (80/85). 146. Alain Genoud 166 (80/86).

(von Peter Lerch, Luterbach/Si)