Regierungsumbildung droht Scheitern

Erneut Proteste gegen tunesische Regierung

publiziert: Donnerstag, 7. Feb 2013 / 14:25 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 7. Feb 2013 / 15:34 Uhr
Hamadi Jebali habe die Bildung einer Regierung mit parteilosen Experten eigenmächtig und ohne Absprache vorgeschlagen. (Archivbild)
Hamadi Jebali habe die Bildung einer Regierung mit parteilosen Experten eigenmächtig und ohne Absprache vorgeschlagen. (Archivbild)

Tunis - Hunderte Menschen sind am Donnerstag in Tunesien erneut aus Protest gegen die islamistische Regierung auf die Strasse gegangen. In der zentralen Stadt Gafsa kam es vor dem Sitz der Provinzregierung zu gewaltsamen Zusammenstössen.

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Demonstrierende hätten ein Molotow-Cocktail auf Polizisten geschleudert, berichtete ein AFP-Reporter. Die Beamten setzten daraufhin Tränengas gegen die Menge ein.

In der Hauptstadt Tunis skandierte die Menge: «Das Volk will den Sturz des Regimes.» Die Demonstranten zogen durch die schwer gesicherte Habib-Bourguiba-Allee zum Innenministerium. Die Sicherheitskräfte schritten zunächst nicht ein.

Zuvor hatten sich die Beamten in Bussen, Kleinlastwagen und Gefangenentransportern entlang der Allee in Stellung gebracht, die bereits mehrfach Schauplatz heftiger Proteste war.

Organisiert wurden die Protestmärsche von der oppositionellen Volksfront, ein Bündnis linksgerichteter Parteien, dem auch der am Mittwoch ermordete Oppositionspolitiker Chokri Belaïd angehört hatte. Er war von Unbekannten erschossen worden, als er am Morgen sein Haus verlassen wollte.

Unklarheit über Regierungsumbildung

Daraufhin hatten landesweit Proteste und teils heftige Krawalle eingesetzt. Ministerpräsident Hamadi Jebali kündigte am Mittwochabend als Reaktion darauf die Bildung einer Experten-Regierung an, seine eigene Partei lehnt dies jedoch ab.

Anwälte und Richter traten am Donnerstag im ganzen Land in den Ausstand, nachdem die Opposition zu einem Generalstreik aufgerufen hatte. Auch die Lehrenden der Mandouba Universität nahe Tunis legten ihre Arbeit nieder.

Hunderte Menschen, darunter auch bekannte Persönlichkeiten des Landes, zogen in Gedenken an Belaïd zum Geburtshaus des ermordeten Politikers in einem Viertel im Süden von Tunis. Seiner dort versammelten Familie sprachen sie ihr Mitgefühl aus.

(bert/sda)

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