Erste Prozesswoche zur Kantonalbank-Affäre beendet

publiziert: Freitag, 9. Nov 2007 / 19:00 Uhr / aktualisiert: Freitag, 9. Nov 2007 / 19:37 Uhr

Bern - In Lausanne ist die erste Woche im Prozess gegen vier ehemalige Top-Manager der Waadtländer Kantonalbank (BCV) zu Ende gegangen. Diese hat gezeigt, dass beim Bankkader angesichts des Jahresabschluss 1996 grosse Unschlüssigkeit herrschte.

Grosse Unschlüssigkeiten herrschten beim Jahresabschluss der Waadtländer Kantonalbank im Jahr 1996.
Grosse Unschlüssigkeiten herrschten beim Jahresabschluss der Waadtländer Kantonalbank im Jahr 1996.
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Der Anklage zufolge hatte die Bank damals zu wenig über ihre Probleme mit den Reserven informiert. Seit Montag werden diese Vorwürfe vor dem Strafgericht Lausanne verhandelt.

Die Staatsanwaltschaft wirft den sechs Angeklagten vor, 1996 Risiken für gefährdete Kredite verheimlicht und die Bilanz geschönt zu haben. In den Jahren darauf, sollen sie diese Finanzmanöver gedeckt haben. Damit sollen sich die Bankmanager und die Revisoren unter anderem der ungetreuen Geschäftsbesorgung und der Urkundenfälschung schuldig gemacht haben.

War Reserve ausreichend?

Statt eines Verlustes konnten die Verantwortlichen in der Rechnung 1996 einen Gewinn ausweisen. Die Angeklagten vertreten die Haltung, dass der Bank die Reserve von 1,018 Mrd. Fr. Ende 1996 genügten.

Anfangs 1997 musste die Bank dennoch ihre Bücher anpassen, um die buchhalterischen Reserven mit den effektiv vorhandenen Reserven in Einklang zu bringen. Die interne Revisionsstelle reagierte alarmiert und Verwaltungsratspräsident Jacques Treyvaud beauftragte die externe Revisionsstelle ATAG damit, Klarheit zu schaffen.

Die Buchprüfer kamen zum Schluss, dass 154 Mio. Fr. Reserven fehlten. Die interne Revisionsstelle schloss sich dieser Einschätzung an, obwohl deren Chef von einem viel höheren Reservebedarf ausgegangen war. Sie beriefen sich auf die «Meinung der externen Experten».

Die Bank - unterstützt von der externen Revisionsstelle - glaubte diesen Betrag «ohne Probleme» decken zu können. Sie nahm keine buchhalterischen Änderungen vor und informierte den Verwaltungsrat aus Angst vor Indiskretionen nicht. Nur das Bankkomitee wurde am 19. Juni informiert, allerdings nicht in allen Details.

(tri/sda)

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