Auftakt in Varese

Erste Standortbestimmung in der Olympia-Saison

publiziert: Donnerstag, 14. Apr 2016 / 12:45 Uhr
Topmotiviertes Quartett: Simon Schürch, Mario Gyr, Lucas Tramèr und Simon Niepmann.
Topmotiviertes Quartett: Simon Schürch, Mario Gyr, Lucas Tramèr und Simon Niepmann.

Die Schweizer Ruderer starten am Freitag mit der Weltcup-Regatta in Varese in die Olympia-Saison. Die Ambitionen sind nach der erfolgreichen WM hoch.

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Nicht weniger als vier Schweizer Boote sicherten sich an der letztjährigen WM auf dem Lac d'Aiguebelette einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Die Vorbereitung auf die neue Saison verlief allerdings wegen Verletzungen nicht reibungslos. Nicht davon betroffen ist der Leichtgewichts-Vierer mit Mario Gyr, Simon Niepmann, Simon Schürch und Lucas Tramèr, das Schweizer Aushängeschild, das im vergangenen Jahr Welt- und Europameister wurde sowie auch den Gesamt-Weltcup für sich entschied. Im Januar reiste das Quartett mit anderen Nationalmannschafts-Kollegen für sechs Wochen nach Neuseeland, wo ideale Bedingungen herrschten. Die Luftveränderung war auch für den Kopf gut.

«Es war sensationell, dass wir im Sommer trainieren konnten», sagte Niepmann. «Wir machten viele Kilometer auf dem Wasser. Das ist das, was wir brauchen und uns schnell macht.» Damit das Training noch intensiver war, wurde viel in kleineren Booten gegeneinander gearbeitet. «Physisch sind wir auf einem guten Level. Wir haben das Gefühl, dass wir im Vergleich zum letzten Jahr besser aufgestellt sind. Das ist eine Gewissheit, die für uns sehr wichtig ist», so Niepmann.

In der nächsten Phase geht es nun darum, im Vierer im technischen Bereich zu arbeiten. Insofern ist der Weltcup-Auftakt in Varese eine ideale Standortbestimmung. «Es ist wichtig, im April zu sehen, wo wir stehen und was wir noch machen müssen», erklärte Niepmann. «Wir haben wenig Rennen mit starker Konkurrenz.» Genau genommen sind es vor den Olympischen Spielen vier: Drei Weltcup-Regatten und die Europameisterschaften, die vom 6. bis 8. Mai in Brandenburg stattfinden.

Gmelin reifer und erfahrener

Skifferin Jeannine Gmelin, EM-Zweite und WM-Fünfte im vergangenen Jahr, musste zwar im Herbst nach der strengen Saison für ein paar Wochen die Intensität zurückfahren, sie blickt jedoch auf einen «sehr guten» Winter zurück. Anfang März erzielte die 25-jährige Zürcher Oberländerin einen Schweizer Rekord auf dem Ruder-Ergometer. «Fortschritte sind auf jeden Fall da, das ist keine Frage», sagte Gmelin. Es sei ein grosser Unterschied, wie sie mental an Belastungen herangehe. « Ich bin eine reifere und erfahrene Athletin als noch vor einem Jahr.»

Weniger rosig siehts beim Doppelvierer aus, dem dritten Schweizer Boot, das an der letztjährigen WM im Final stand (5.). Augustin Maillefer zog sich im Januar nach einem Sturz im Krafttraining einen Bruch am Handgelenk zu und musste operiert werden - seine Rückkehr ins Boot wird Ende April erwartet. Barnabé Delarze leidet an Rückenproblemen. Wann er wieder einsatzfähig ist, ist offen. Deshalb starten Nico Stahlberg und Roman Röösli in Varese im Doppelzweier und der ebenfalls zum Projekt gehörende Markus Kessler im Einer. Dennoch ist Stahlberg optimistisch: «Wir hatten bis jetzt noch nie eine konstant gute Saison, sind immer erst Ende Saison schnell geworden. Das gibt uns Vertrauen, dass es auch in diesem Jahr wieder klappen kann, wenn wir physisch gut arbeiten. Zudem trainieren wir schon seit vier Jahren zusammen. Wir wissen, wie es sich anfühlen muss.»

Auch beim ebenfalls für die Olympischen Spiele qualifizierten Leichtgewichts-Doppelzweier steht die Besetzung für Rio noch nicht fest, da sich Stammruderer Daniel Wiederkehr einem Eingriff an den Sehnenscheiden an beiden Unterarmen unterziehen musste. Er wird in Varese im Skiff rudern. Im Doppelzweier startet Michael Schmid zusammen mit «Ersatz» Silvan Zehnder. Gespannt sein darf man in Varese auch auf den Auftritt des Leichtgewichts-Doppelzweiers der Frauen mit Frédérique Rol und Patricia Merz. Das Duo will vom 22. bis 24. Mai auf dem Rotsee einen der zwei noch zu holenden Startplätze für die Olympiaregatta ergattern.

Schweizer Teilnehmer:
Männer. Offene Kategorie. Einer: Markus Kessler (Schaffhausen). - Doppelzweier: Roman Röösli (Sempach)/Nico Stahlberg (Kreuzlingen). - Leichtgewicht. Einer: Daniel Wiederkehr (Baden). - Doppelzweier: Michael Schmid (Luzern)/Silvan Zehnder (Zürich). - Zweier ohne: Fiorin Rüedi (Grasshoppers)/Joel Schürch (Sursee). - Vierer ohne: Mario Gyr (Luzern), Simon Niepmann (Zürich/Basel), Simon Schürch (Sursee), Lucas Tramèr (Vésenaz/Basel). - Frauen. Offene Kategorie. Einer: Jeannine Gmelin (Uster). - Leichtgewicht. Einer: Ladina Meier (Cham). Pauline Delacroix (Vésenaz). - Doppelzweier: Frédérique Rol (Lausanne Sports)/Patricia Merz (Zug).

Die wichtigsten Termine 2016:
Weltcup: 15. bis 17. April in Varese. 27. bis 29. Mai auf dem Rotsee bei Luzern. 17. bis 19. Juni in Poznan (POL). - Olympische Spiele: 6. bis 13. August in Rio de Janeiro. - Olympia-Qualifikationsregatta: 22. bis 24. Mai auf dem Rotsee. - EM: 6. bis 8. Mai in Brandenburg (GER).

(bg/Si)

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