Erste Wahlen im Sudan seit 24 Jahren

publiziert: Sonntag, 11. Apr 2010 / 19:10 Uhr

Khartum - Überschattet von Betrugsvorwürfen haben im Sudan, dem grössten Land Afrikas, die ersten allgemeinen Wahlen seit 24 Jahren begonnen. Nachdem die wichtigsten Oppositionsführer ihre Kandidatur zurückgezogen hatten, galt ein Sieg von Staatschef Omar al-Baschir als sicher.

Ein Sieg von Staatschef Omar al-Baschir galt als sicher. (Archivbild)
Ein Sieg von Staatschef Omar al-Baschir galt als sicher. (Archivbild)
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In dem auf drei Tage angesetzten Votum sind 16 Millionen Sudanesen aufgerufen, über Präsidenten, Parlament und Gouverneure abzustimmen. In den Wahllokalen der Hauptstadt Khartum gab es zunächst keinen grossen Andrang, die Strassen waren leer.

Teilweise kam es nach Beobachtung von Reportern der Nachrichtenagentur AFP zu logistischen Problemen. So mussten in einigen Wahllokalen am Morgen erst noch die Urnen gefaltet werden. In den anderen Teilen des Landes öffneten viele Wahllokale verspätet.

Der 66-jährige Baschir gab seine Stimme in einer Schule im Zentrum der Hauptstadt ab. Gegen den autoritär regierenden Präsidenten liegt beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der westsudanesischen Region Darfur vor.

Baschir, der sich 1989 an die Macht geputscht hatte, ging 1996 und 2000 als Sieger aus Präsidentschaftswahlen hervor; diese Abstimmungen wurden im In- und Ausland jedoch als Farce gewertet. Auch in diesem Jahr erhoben die Oppositionsparteien Betrugsvorwürfe.

Nach 21 Jahren Bürgerkrieg mit 1,5 Millionen Toten im Südsudan, einem Gebiet so gross wie Frankreich, hatten die Rebellenbewegung Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) und die Regierung in Khartum im Januar 2005 einen Friedensvertrag unterzeichnet.

Die dreitägigen Wahlen gehören zu den kompliziertesten der Welt. Im Süden, der zehn Bundesstaaten umfasst, müssen die registrierten Wähler insgesamt zwölf Kreuze machen: unter anderem auch für die halbautonome südsudanesische Regierung, die Abgeordneten, eine eigene Frauenliste und die Gouverneure. Im Sudan sind mehr als 70 Prozent der Bevölkerung Analphabeten.

(zel/sda)

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