Tour de Suisse

Etappensieg nach 23km-Solo

publiziert: Freitag, 17. Jun 2011 / 17:32 Uhr / aktualisiert: Freitag, 17. Jun 2011 / 19:09 Uhr
Thomas de Gendt ist der Sieger der Strecke Vaduz-Serfaus (Archivbild).
Thomas de Gendt ist der Sieger der Strecke Vaduz-Serfaus (Archivbild).

In der letzten Bergankunft der 75. Tour de Suisse blieben Angriffe auf den Gesamtersten Damiano Cunego (It) aus. Sieger der 7. Etappe in Serfaus (Ö) wurde nach einer Solofahrt über die letzten 23 km der Belgier Thomas de Gendt.

Einziges Opfer des Abstechers ins Tirol war Laurens Ten Dam. Der bärtige Holländer musste sowohl seinen 5. Gesamtrang als auch das Trikot des Bergpreis-Leaders abgeben. Ansonst haben unter den Gesamtbesten die Positionen und Abstände Bestand, wie sie - mit Ausnahme des gestürzten Juan Mauricio Soler (Kol) - seit der Kurzetappe von Brig-Glis über Grimsel und die grosse Scheidegg nach Grindelwald galten.

«Die Schlusssteigung hinauf nach Serfaus ist zu Beginn sehr schwer. Danach wird sie leichter. Deshalb ist es schwierig, eine Differenz zu den Gegnern herzustellen. Ich habe mich auf Levi Leipheimer konzentriert», erklärte der Gesamterste Damiano Cunego die Tatsache, dass von einem Grosskampf bei weitem nicht gesprochen werden konnte. Die Vertreter von Rabobank liessen einige wenige Versuchsballone steigen, Fränk Schleck versuchte es einmal - ansonst aber scheuten sich die Helden vor einer Grosstat. Als der steile Teil des Anstieges vorbei war, attackierte sogar Mathias Frank. Auch sein Vorstoss wurde neutralisiert. Am Schluss rutschte der Roggliswiler sogar um eine Position auf Rang 9 ab. Die Kommissäre haben offenbar ein besonderes Auge auf ihn geworfen und verhängten wie schon am Donnerstag erneut eine Zeitstrafe von zehn Sekunden gegen ein, weil er sich am Mannschaftswagen zuviel Hilfe zukommen liess.

Das mit 222,8 km längste Tagespensum dieser Rundfahrt entwickelte sich nicht ganz unerwartet zu einem Rennen um den Etappensieg und einem Rennen unter den Gesamtbesten. Zu Beginn bestand die Kunst darin, in der richtigen Fluchtgruppe Unterschlupf zu finden. So geriet ein erster Vorstoss von 17 Fahrern nicht über das Anfangsstadium hinaus, weil unter den Flüchtlingen einige im Hinblick auf das Gesamtklassement nicht zu unterschätzende Vertreter dabei waren.

140 km vor dem Ziel fanden sich dann jene Ausreisser, die für die Gesamtwertung ungefährlich waren und denen bis zu acht Minuten Vorsprung zugestanden wurde. In dieser Gruppe war die Sportgruppe Vacansoleil gleich mit drei Fahrern vertreten, und so entsprach es einer gewissen Logik, dass der Tageserfolg an einen von ihnen ging. Thomas de Gendt liess seine Mitstreiter 23 km vor Schluss hinter sich und widerstand zu seiner eigenen Verwunderung der Verfolgungsjagd durch Andy Schleck: «Ich rechnete damit, dass er mich einholt. Ich fuhr Vollgas und zählte am Schluss jeden Kilometer, den ich weniger zurückzulegen hatte.»

Grosser Respekt in Belgien

De Gendt gehört zu den aktiven und aggressiven Fahrern. Der Belgier stammt aus der rund 1500 Einwohner zählenden Gemeinde Semmerzake, 30 km südlich von Gent. Die Provinz ist Ost-Flandern, womit klar ist, dass De Gendt zu jenen Fahrern zählt, die im westlichen Teil Belgiens grossen Respekt geniessen. Er könne alles ein wenig - er sprinte ansprechend, er komme gut über die Berge, sofern die Beine gut seien, und auch im Zeitfahren zähle er nicht zu den schlechten Fahrern. Eines Tages, so die Hoffnung des Belgiers, werde er vielleicht im Ardennen-Klassiker Lüttich - Bastogne - Lüttich um den Sieg mitfahren können: «Dieses Rennen liegt mir. In der Flandern-Rundfahrt habe ich in deren Schlussteil zu grosse Probleme, meine Position zu behaupten.»

Im März hatte De Gendt die 1. Etappe von Paris - Nizza für sich entschieden. Doch diesen Erfolg in der Tour de Suisse stuft der Belgier höher ein: «In Paris - Nizza führte die Etappe nur über 150 km, diesmal war sie erheblich länger. Damals war Jérémy Roy auf Platz 2, diesmal immerhin ein Fahrer vom Kaliber eines Andy Schleck. Und letztlich sind wir hier über einige grosse Berge gefahren.»

(dyn/Si)

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