Wahlwerbung für eine Parteigenossin

Ex-Präsident Aristide tritt nach Jahren an die Öffentlichkeit

publiziert: Donnerstag, 1. Okt 2015 / 17:00 Uhr
Jean-Bertrand Aristide hat sich erstmals in der Öffentlichkeit geäussert.
Jean-Bertrand Aristide hat sich erstmals in der Öffentlichkeit geäussert.

Port-au-Prince - Haitis ehemaliger Präsident Jean-Bertrand Aristide hat sich erstmals seit seiner Rückkehr aus dem Exil im Jahr 2011 in der Öffentlichkeit geäussert. Der Grund: Wahlwerbung für eine Parteigenossin.

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Vor 2000 Anhängern sprach er sich am Mittwochabend (Ortszeit) dafür aus, bei der Präsidentschaftswahl im Oktober für die Kandidatin seiner Partei Fanmi Lavalas, Maryse Narcisse, zu stimmen. Deren Unterstützer hatten stundenlang vor Aristides Wohnhaus bei Port-au-Prince gewartet, bevor der frühere Armenpriester von einem Pritschenwagen aus zu ihnen sprach.

Der 30. September ist für die Sympathisanten von Fanmi Lavalas ein wichtiges Datum. Der Ende 1990 bei den ersten demokratischen Wahlen in der Geschichte Haitis mit grosser Mehrheit zum Staatsoberhaupt gewählte Aristide war am 30. September 1991 durch einen Militärputsch gestürzt und ins US-Exil gezwungen worden.

Zwischen 1994 und 1996 sowie zwischen 2001 und 2004 amtierte er erneut als Präsident. Im März 2011 kehrte er nach sieben Jahren im südafrikanischen Exil in sein Heimatland zurück.

Politikverdrossene Haitianer

Narcisse ist eine von 54 Kandidaten, die sich um die Nachfolge des haitianischen Staatschefs Michel Martelly bewerben. Die erste Runde der Präsidentschaftswahl am 25. Oktober findet zeitgleich mit den Kommunalwahlen und der zweiten Runde der Parlamentswahl statt.

Der erste Durchgang der Parlamentswahl am 9. August war überschattet von Gewalt, Betrugsvorwürfen und einer sehr geringen Wahlbeteiligung von 18 Prozent. Wegen eines tiefen Zerwürfnisses zwischen Martelly und der Opposition waren in Haiti seit 2011 keine Wahlen mehr abgehalten worden.

Der bitterarme Karibikstaat kämpft immer noch mit den Folgen des schweren Erdbebens vom Januar 2010, bei dem mehr als 250'000 Menschen ums Leben kamen. Die Infrastruktur des Karibikstaates ist zerstört, hinzu kommen die seit Jahrzehnten grassierende Korruption, Misswirtschaft und die Politikverdrossenheit grosser Teile der Bevölkerung.

 

(nir/sda)

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