Die entscheidende Szene in der 20. Minute: Hervé Tum stürmte
nach einem Stellungsfehler des jungen GC-Verteidigers Kim Jaggy
alleine Richtung Tor, hatte sich den Ball aber etwas zu weit
vorgelegt. Fabrice Borer stürmte zu ungestüm aus dem Tor, verfehlte
aber Ball und Spieler. Der Kameruner flog spektakulär durch die
Luft. Schiedsrichter Philippe Leuba zeigte dem GC-Goalie die Rote
Karte und entschied auf Penalty, den Cantaluppi zum 1:1 verwertete.
Der Argeninier Barijho hatte GC nach einem Musterpass von Nuñez
frühzeitig in Führung geschossen. Es war bereits das achte Tor des
Südamerikaners.
Mit einem Mann mehr war Basel nach der Pause überlegen und kam
durch einen Gewaltschuss Murat Yakins zum dritten Treffer, der
gleichzeitig die Entscheidung bedeutete. Tum, Rossi, Gimenez und
Hakan Yakin hatten danach weitere ausgezeichnete Chancen,
scheiterten aber immer wieder am ausgezeichneten Peter Jehle, der
nach dem Platzverweis Borers im Tor stand. «Wir mussten unbedingt
gewinnen, um den Abstand zu GC nicht zu gross werden zu lassen»,
sagte Basels Trainer Christian Gross.
Nuñez war es, der den Tabellenersten nach einem Fehler von
Quennoz erneut 2:1 in Führung gebracht hatte (34.). Der Uruguayer
war zuvor über 300 Minuten ohne Torerfolg geblieben. «Wir waren
nach dem Platzverweis vor allem im Zentrum zu wenig stabil und mit
der Zeit schwanden auch die Kräfte», meinte GC-Trainer Marcel
Koller.
Borer versichert: «Ich habe Tum nicht berührt!»
Der Platzverweis gegen Fabrice Borer hat im Hardturm zu
heftigen Diskussionen geführt. Der GC-Goalie beteuerte, er habe
Hervé Tum in der fraglichen Szene in der 20. Minute nicht berührt.
Die beiden Trainer Marcel Koller und Christian Gross waren sich
nach dem Spiel einig, der Platzverweis gegen Borer habe den
Spitzenkampf zwischen den Grasshoppers und Basel entschieden. «Wir
haben gut begonnen. Es ist schade, dass der Schiedsrichter das
Spiel in andere Bahnen gelenkt hat», meinte GC-Trainer Koller. «Es
ist nicht zum ersten Mal, dass wir mit Philippe Leuba Probleme
haben.»
Borer selbst war von der Roten Karte überrascht. «Ich bin aus
dem Tor geeilt, habe aber die Beine im letzten Moment
zurückgezogen. Ich habe Tum nie und nimmer berührt», sagte der 31-
Jährige. «Ich habe mit dem Linienrichter gesprochen. Aber er hat
nur gesagt, dass dies nicht sein Job sei. Als ich mich dann
umgedreht habe, war Leuba schon mit der Roten Karte da.»
Hervé Tum mochte sich zur strittigen Szene nicht gross äussern.
«Er hat mich leicht mit dem Knie berührt», sagte der Kameruner nur.
Christian Gross nahm seinen Stürmer ebenfalls in Schutz. «Ich kenne
Hervé (Tum, die Red.). Er ist ein ehrlicher Spieler und lässt sich
eigentlich nicht fallen. Ich verstehe natürlich die Reaktion von
Marcel Koller, aber er hat ja noch immer sechs Punkte Vorsprung.»
Grasshoppers - Basel 2:3 (2:2)
Hardturm. -- 17 666 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Leuba. --
Tore: 7. Barijo 1:0. 22. Cantaluppi (Foulpenalty) 1:1. 34. Nuñez
2:1. 45. Gimenez 2:2. 62. Murat Yakin 2:3.
Grasshoppers: Borer; Gerber (21. Jehle), Castillo, Smiljanic,
Jaggy; Mitreski, Tararache, Cabanas (65. Baturina); Eduardo,
Nuñez; Barijho (74. Petric).
Basel: Zuberbühler; Degen, Quennoz, Murat Yakin, Atouba; Varela
(66. Barberis), Cantaluppi, Savic (57. Rossi); Hakan Yakin; Gimenez
(80. Duruz), Tum.
Bemerkungen: GC ohne Spycher und Zanni (beide verletzt). Basel
ohne Chipperfield, Esposito, Huggel und Zwyssig (alle verletzt).
40. Tor von Gimenez aberkannt (Offside). Rote Karte: 19. Borer
(Notbremse); Jehle ersetzt ihn im Tor.
Verwarnungen:
14. Savic
(Foul). 23. Cantaluppi (Unsportlichkeit). 33. Eduardo (Foul). 39.
Tararache (Foul). 66. Castillo (Foul). 90. Murat Yakin (Foul).
(ms/sda)