Fabian Cancellara als einsamer Beobachter

publiziert: Freitag, 8. Aug 2008 / 08:47 Uhr / aktualisiert: Freitag, 8. Aug 2008 / 09:16 Uhr

Nach dem sturzbedingten Ausfall von Michael Albasini ist Fabian Cancellara der einzige Schweizer Vertreter im olympischen Strassenrennen vom Samstag. Im Wettkampf, in dem den Spaniern und Italienern die Favoritenrolle zukommt, will der Berner warten und schauen, wie sich die Dinge entwickeln.

Fabian Cancellara ist der einzige Schweizer im Feld.
Fabian Cancellara ist der einzige Schweizer im Feld.
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Schon 24 Stunden nach Abschluss der Tour de France flog Cancellara nach China, wo er am «Ende der Welt» trainierte -- im 100 Kilometer von Peking entfernten Tianjin Jixian, wo die Norweger ihr Trainingscamp aufgeschlagen haben.

Dann rückte der Berner ins olympische Dorf ein. «Dort ist es sicher schön, aber auch hektisch. Und es ist schwierig, richtig zu trainieren.»

Er habe das Maximum herausgeholt, sagt Cancellara. Bis jetzt habe er alles richtig gemacht und stets auf sein Gefühl gehört, was sich als richtig herausgestellt habe.

Gesamte Rad-Elite am Start

Auch wenn er als einziger Schweizer an den Start des über 245 km führenden Rennens geht, braucht sich der 27-jährige Berner nicht einsam zu fühlen. Es ist praktisch alles am Start, was im Profiradsport Rang und Namen hat -- mit Ausnahme der Sprinter, die auf dem Kurs mit rund 4000 Höhenmetern nichts verloren haben.

Weil die Schweizer Fahrer -- Cancellara war die Ausnahme -- im Frühling in den Strassenrennen mässige Resultate erzielt hatten, gestand der Weltverband UCI der Schweiz nur gerade zwei Olympia-Startplätze zu. Die erfolgreichsten Nationen können fünf Fahrer an den Start bringen.

Taktik entscheidend

Diese Zahl wird allerdings nicht reichen, um den Verlauf entscheidend beeinflussen zu können. Die Taktik wird vorherrschen, und angesichts des Schwierigkeitsgrads ist davon auszugehen, dass die Entscheidung erst auf den letzten beiden Runden fallen wird. Durch seinen klaren Spurtsieg am letzten Samstag in San Sebastian hat sich Alejandro Valverde in die Position des Topfavoriten gehievt. Die ansteigende Zielanlage sollte für ihn kein Problem darstellen, hat er doch die 1. Etappe der Tour de France auf einem ähnlichen Schlussteil für sich entschieden.

Italien blickt auf Bettini

Kommt er in einer kleinen Gruppe ins Ziel, dürfte Valverde abermals kaum zu schlagen sein -- wie im April bei Lüttich - Bastogne - Lütich. Paco Antequera, der Coach der Spanier, hat ein Luxusproblem. Mit Giro-Sieger Alberto Contador, dem Tour-Ersten Carlos Sastre, dem früheren dreifachen Weltmeister Oscar Freire sowie Samuel Sanchez verfügt er über viele Häuptlinge, aber kaum über Indianer.

Im Lager der Italiener ist alles auf Paolo Bettini ausgerichtet, der wie schon in Athen Olympiasieger werden möchte. Bettini blickt auf eine durchzogene Saison zurück, in den letzten Wochen hat er immerhin einen Formanstieg erkennen lassen. Falls es bei Bettini nicht nach Plan läuft, haben die Italiener mit Davide Rebellin einen zweiten Trumpf in der Hand.

Medaillenkandidaten

Den Medaillenkandidaten sind mit Sicherheit die Deutschen Stefan Schumacher und Fabian Wegmann zuzurechnen. Nicht zu unterschätzen sind die Vertreter einer noch kleineren Nation als die Schweiz: Kim Kirchen, Fränk und Andy Schleck vertreten Luxemburg, das sich mit der Schweiz den Mannschaftswagen teilt.

Die Gebrüder Schleck sind wie Cancellara bei der von Bjarne Riis geleiteten dänischen Sportgruppe CSC unter Vertrag. Damit ist klar, dass der Berner bei einem Angriff von Fränk oder Andy Schleck keinen Konter einleiten würde.

(Toni Nötzli, Peking/Si)

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