Fahrlässige Tötung durch Mediverwechslung

publiziert: Dienstag, 3. Mai 2005 / 15:08 Uhr

Bern - Das Berner Obergericht hat im Prozess um eine Medikamentenverwechslung am Inselspital die Schuldsprüche der Vorinstanz wegen fahrlässiger Tötung bestätigt.

Am 20. Dezember 2000 starb im Berner Inselspital ein neugeborens Mädchen.
Am 20. Dezember 2000 starb im Berner Inselspital ein neugeborens Mädchen.
Die Angeschuldigten hätten ihre Sorgfaltspflicht verletzt, befand das Gericht. Am 20. Dezember 2000 starb ein neugeborens Mädchen an einem Herz-Kreislaufversagen, nachdem ihm im Spital versehentlich Calciumchlorid 2,5 % statt Glucose 20 % verabreicht worden war. Die Verwechslung war auf eine versehentliche Falschetikettierung von Infusionsflaschen in der Inselapotheke zurückzuführen.

Damit es nicht zu dieser Verwechslung gekommen wäre, hätte nur einer von drei für die Herstellung von Medikamenten wichtigen Grundsätze eingehalten werden müssen, sagte Oberrichter-Stellvertreter Daniel Bähler bei der mündlichen Urteilsbegründung.

Sofort etikettieren

Medikamente müssen im Prinzip sofort etikettiert werden. Ist dies nicht möglich, müssen sie räumlich getrennt aufbewahrt werden. Besteht - aus welchem Grund auch immer - die Gefahr einer Verwechslung müssen sie vernichtet werden.

Die beiden Angeschuldigten hätten keinen dieser Grundsätze eingehalten und damit ihre Sorgfaltspflicht verletzt, sagte der Richter. Das Obergericht bestätigte daher die Schuldsprüche des Strafeinzelgerichts vom Juni 2004 und folgte damit dem Antrag des Generalprokurators.

Bedingte Strafen

Ein 53-jährige ehemaliger Apotheker des Inselspitals wird zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 20 Tagen; ein 51-jähriger Laborant zu 15 Tagen bedingt verurteilt. Die Kosten der Verhandlungen vor der ersten und zweiten Instanz von total 27 000 Franken wird beiden je hälftig auferlegt.

Weshalb es zu einer Fehlplatzierung von mindestens vier Flaschen Calciumcholorid auf einen Glucose-Wagen und in der Folge zur Falschetikettierung kam, konnte nie geklärt werden. Die Verteidiger hatten für ihre Mandanten Freisprüche verlangt.

(rp/sda)

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