Chirurgischer Fehler in Lugano

Falsches Bein amputiert: Patient schwebt in Lebensgefahr

publiziert: Sonntag, 14. Jan 2001 / 21:20 Uhr

Lugano - Am Stadtspital Civico von Lugano ist einem Chirurgen ein folgenschwerer Operationsfehler unterlaufen. Er amputierte einem Patienten das falsche Bein. Der 80-jährige Patient, dem jetzt beide Beine fehlen, schwebt in Lebensgefahr.

Wie das kantonale Spitalamt und die Tessiner Staatsanwaltschaft am Samstag in einem Communiqué mitteilten, habe sich der Arzt selber angezeigt. Er habe notfallmässig am Freitagabend einen älteren Mann operiert. Dabei sei ihm der Fehler unterlaufen.

Wie der zuständige Staatsanwalt Bruno Balestra am Sonntagabend an einer Medienkonferenz erklärte, sind Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet worden. Die Verantwortlichkeiten aller Personen, die bei der Operation anwesend waren, würden abgeklärt. Es handelt sich um knapp 10 Personen.

Nur wenige weitere Details zum Fall wurden bekannt. So erklärte der Chefarzt Sebastiano Martinoli, bei dem Chirurgen habe es sich um einen erfahrenen Arzt gehandelt. Er arbeitet seit Anfang 1999 im Civico. Trotz des Fehlers habe keine Veranlassung bestanden, ihn von der Arbeit zu suspendieren.

Der operierte Mann war bereits am Mittwoch ins Spital eingeliefert worden. Am Freitagabend hatte er über starke Schmerzen im linken Bein geklagt. Daraufhin war er notfallmässig amputiert worden. Doch statt des linken wurde ihm zuerst das rechte Bein abgenommen.

Der Patient befinde sich jetzt in einem sehr kritischen Zustand auf der Intensivstation. Martinoli bedauerte den Vorfall zutiefst. Neben der strafrechtlichen Untersuchung werde das Spital eigene Abklärungen machen, um zu verstehen, wie ein solcher Fehler passieren konnte.

Dass Stress und Überlastung des Personal eine Rolle gespielt haben sollen, verneinte Martinoli. Das Regionalspital Civico war in jüngster Zeit wegen schlechter Stimmung und Mobbing ins Gerede gekommen. Die Gewerkschaften hatten heftige Vorwürfe gegen die Spitalleitung erhoben.

Fabrizio Barrazoni vom kantonalen Spitalamt erklärte, seit 1996 seien in den öffentlichen Spitälern des Kantons Tessin in sechs Fällen wegen ärztlicher Fehler ermittelt worden. In vier Fällen sei das Verfahren eingestellt worden, zwei Fälle seien noch hängig.

(sda)

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