Fatah-Anhänger fordern Rücktritt der Parteiführung

publiziert: Freitag, 27. Jan 2006 / 07:15 Uhr / aktualisiert: Freitag, 27. Jan 2006 / 07:50 Uhr

Gaza/Washington - Hunderte Anhänger der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas haben den Rücktritt der Parteiführung gefordert.

Die El Aksa Brigaden zogen an Abbas' Haus vorbei. (Archivbild)
Die El Aksa Brigaden zogen an Abbas' Haus vorbei. (Archivbild)
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Sie zogen in einer Demonstration durch Gaza-Stadt. Sie sind verärgert über den Wahlausgang in den Palästinensergebieten. Die etwa 500 Mitglieder der El-Aksa-Brigaden, des bewaffneten Arms der Fatah, feuerten mit ihren Gewehren in die Luft, als sie an Abbas´ Haus vorbeiliefen. «Diese Wahlen repräsentieren nicht das palästinensische Volk. Wir erachten Abbas als voll verantwortlich für das, was passiert ist», rief ein Aktivist.

Die radikal-islamische Hamas hat die absolute Mehrheit im Parlament in Ramallah errungen. Sie gewann 76 von 132 Sitzen, die Fatah - nach 40 Jahren Alleinherrschaft über die Palästinenser - 43. Abbas hat die Hamas bereits damit beauftragt, die nächste Regierung zu bilden.

Rückzug

Die Hamas ordnete ihre Mitglieder an, sich aus den Strassen Gazas zurückzuziehen, um Zusammenstösse zu vermeiden. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terror-Organisation eingestuft.

Sie wird für fast 60 Selbstmordattentate in Israel verantwortlich gemacht. Vor einem Jahr hatte sich die Hamas zu einem Waffenstillstand verpflichtet, an den sie sich weitgehend gehalten hat.

Besorgnis

Ihr Wahlsieg verstärkte trotzdem die Sorgen der internationalen Gemeinschaft über den Friedensprozess im Nahen Osten, der faktisch seit Jahren stillsteht. In der Nacht zum Freitag rief das so genannt Nahost-Quartett (UNO, USA, EU und Russland) die Hamas zum Gewaltverzicht auf.

Voraussetzung für die im Friedensplan (Road Map) angestrebte Gründung eines Palästinenserstaates sei, «dass alle Beteiligten dieses demokratischen Prozesses der Gewalt und dem Terror abschwören, das Existenzrecht Israels anerkennen und ihre Waffen ablegen», hiess es in einer Erklärung.

Telefonkonferenz

Zuvor hatten sich US-Aussenministerin Condoleezza Rice, UNO- Generalsekretär Kofi Annan, Russlands Aussenminister Sergej Lawrow, der EU-Aussenbeauftragte Javier Solana und EU-Aussenkommissarin Benita Ferrero-Waldner in einer Telefonkonferenz abgestimmt.

(ht/sda)

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