Fechten: Degen-Weltcupturnier der Männer in Bern

Fischer hatte zuvor den Österreicher Peter Hauswirth (15:9) sowie den ehemaligen Europameister Witali Zacharow (WRuss/15:11) auf der Strecke gelassen. Vor allem der Sieg gegen Zacharow hatte Fischer Selbstvertrauen gegeben, aber letztlich auch Substanz gekostet. "Im letzten Gefechtsdrittel gegen Zacharow befand ich mich am Limit."

Gegen den vifen Linkshänder Carrillo, der Fischer bereits im WM-Teamgefecht von Havanna im letzten Oktober das Nachsehen gegeben hatte, lag Fischer von Beginn an zurück. Lediglich zum zwischenzeitlichen 3:3 konnte er einmal ausgleichen. "Doch dann liess ich die beiden Ausfall-Konter von Carrillo zu", sagte Fischer. Gabriel Nigon, der Leistungssportchef des Schweizerischen Fecht-Verbandes, bemängelte Fichers zu komplizierte Sturzangriffe in diesem Gefecht.

Für den 26-jährigen Medizin-Studenten machten sich dagegen "schwere Beine" und das nach wie vor vorhandene Grundlagen-Defizit bemerkbar. "Ich habe nach der Schulteroperation Ende Oktober zwei Monate lang nicht fechten können. Deshalb bin ich körperlich natürlich noch nicht so weit wie im Vorjahr. Dennoch wäre ein gutes Resultat wie vor drei Wochen (Platz 2 in Bratislava - Red.) möglich gewesen."

Fischer verbleibt im Olympia-Qualifikations-Raking voraussichtlich weiterhin auf dem Athen-berechtigten zweiten Platz hinter Christoph Marik (Ö), da in Bern die Mitkonkurrenten wie Vorjahressieger Peter Vanky (Sd) oder Yoeri van Laecke (Be) ihrerseits vorzeitig auf der Strecke blieben. Ausstehend sind noch die Weltcupturniere von Paris, Vancouver und Bogota, wobei Vancouver und Bogota als GP-Turniere eineinhalbfach in die Wertung kommen.

Hoffmann muss pausieren

Auf gleicher Höhe wie Fischer scheiterten mit Benjamin Steffen (14.) und Dominik Saladin (16.) zwei weitere Schweizer. Insgesamt schafften in Abwesenheit der Franzosen zehn Schweizer das 64er-Tableau. "Es fehlte aber das Spitzenresultat", bemängelte Gabriel Nigon.

Für ein solches wäre auch Basil Hoffmann ein Anwärter gewesen. Doch der Schweizer WM-Zweite von 2001 war verletzungsbedingt lediglich Zaungast. Der Real-Lehrer will nach Rückenbeschwerden und einer Beckenverschiebung in der nächsten Saison einen Comeback-Anlauf nehmen.

(bsk/Si)