Fechten: Fischer und Hoffmann früh gebremst

publiziert: Dienstag, 7. Okt 2003 / 16:31 Uhr

Der Australier Seamus Robinson entpuppte sich an den Fecht-Weltmeisterschaften in Havanna als Schweizer Albtraum. Basil Hoffmann und Marcel Fischer scheiterten nacheinander im 64er- beziehungsweise 32er-Tableau an der Nummer 59 der Welt.

Fischer zog mit 13:14 in der Overtime den Kürzeren, Hoffmann davor mit 9:15. Besonders ärgerlich war die Niederlage für Fischer, der die entscheidende Gegenangriffs-Touche fünf Sekunden vor Ablauf der Verlängerung kassierte. Bei einer Verlängerung, die unentschieden ausgegangen wäre, hätte Fischer auf Grund des zugelosten Vorteils gewonnen. "Doch ich habe den Erfolg nicht in der Overtime, sondern in der regulären Fechtzeit vergeben", haderte Fischer.

Fischer führte in seinem ersten Duell gegen Robinson überhaupt nach den ersten drei Minuten bereits mit 7:2. Drei Gegentreffer in Serie verunsicherten daraufhin den Weltranglisten-Dritten. Das Nervenflattern verdrängte bei Fischer die von ihm in der Vergangenheit demonstrierte mentale Stärke. Der um einen Kopf kleinere Widersacher erhielt Aufwind und erzwang schliesslich in der vorletzten Sekunde der regulären Fechtzeit noch die Verlängerung.

Im 64er-Tableau hatte Fischer bereits viel Kraft gelassen. Den 15:10-Sieg über den Amerikaner Cody Mattern musste Fischer wegen unterschiedlichen Regel-Interpretationen der beiden Lager richtiggehend erdauern. Insgesamt stand Fischer für diese Begegnung 49 Minuten auf der Planche.

Nationaltrainer Rolf Kalich ging mit seinen männlichen Degenspezialisten dennoch hart ins Gericht. "Es hat sich hier im Einzelwettbewerb gezeigt, dass die psychische Widerstansfähigkeit von Fischer, Hoffmann und den bereits am Vortag ausgeschiedenen Benjamin Steffen und Michael Kauter unzureichend war." Fischer, der in diesem Jahr an Weltcupturnieren acht Mal das Podest erreichte und die Anlässe von Innsbruck und Bratislava gar gewann, verpasste damit eine grosse Chance zu seinem ersten Edelmetall-Gewinn an grossen internationalen Titelkämpfen.

Hoffmann weiter mit Fussproblemen

Basil Hoffmann konnte gegen Robinson, der 1991 Weltmeister bei den bis 17-jährigen Kadetten war und gleichzeitig ein langjähriger Freund des Bielers ist, seine Leistungsfähigkeit ebenfalls nicht abrufen. Bereits beim Stande von 2:2 verzog Hoffmann sein Gesicht vor Schmerz. Einmal mehr war es der Fuss. Aber nicht der vor wenigen Wochen von einem Sesambeinbruch beeinträchtigte linke Fuss. "Als ich die Touche zum 2:2-Ausgleich erlitt, rutschte ich auf einer Münze unglücklich aus", sagte Hoffmann, der sich bereits an den letztjährigen WM in Lissabon den rechten Fuss verletzte.

Der Bieler Realschullehrer liess sich daraufhin wiederholt mit Eisspray behandeln. In der Folge blieb Hoffmann in der Rückwärtsbewegung eingeschränkt. "Der eingeklemmte Nerv wird mich aber nicht davon abhalten können, am Donnerstag im Teamwettbewerb antreten zu können", ist der WM-Zweite von 2001 überzeugt.

WM-Auftakt ohne Titelverteidiger Kolobkow

Der erste WM-Finaltag begann ohne Pawel Kolobkow. Der russische Degen-Titelverteidiger und EM-Zweite musste in Paris unfreiwillig nachsitzen, da die Air France wegen technischen Problemen ihren samstäglichen Linienflug nach Kuba auf Sonntag verlegte.

Zwar wären Kolobkow und zwei russische Florett-Spezialistinnen am Vorabend des 64er-Tableaus und damit gerade noch rechtzeitig angekommen, doch entprechende Proteste verhinderten ihren Start. Die Russen hatten es versäumt, die Teilnahmen am Vorabend bestätigen zu lassen und damit das entsprechende Reglement einzuhalten.

Resultate

Degen-Einzel

Männer. Schweizer Resultate ab 64er-Tableau: Marcel Fischer s. Cody Mattern (USA) 15:10, u. Seamus Robinson (Au) 13:14 n.V. -- Fischer damit ausgeschieden. -- Basil Hoffmann u. Robinson 9:15. -- Hoffmann damit ausgeschieden.

Frauen. Direktausscheidung für den Einzug ins 64er-Tableau: Diana Romagnoli s. Terza Smutna (Tsch) 15:9. Gianna Hablützel-Bürki s. Georgina Usher (Gb) 15:15. -- Romagnoli und Hablützel-Bürki sowie Daphné Cramer (5:1 Pool-Siege) und Sophie Lamon (Weltnummer 10/gesetzt) allesamt im 64er-Tableau von heute Dienstag.

Pool-Gefechte ypY Daphné Cramer: 5 Siege/1 Niederlage. -- Cramer s. Andrea Rentmeister (Ö) 5:0, s. Rosa Castillejo (Sp) 5:2, s. Shizuka Ikehata (Jap) 5:4, s. Andrea Lepe Alarcon (Chile) 5:1, s. Endrina Alavarez (Ven) 5:2, u. Maarika Vosu (Est) 1:5.

Romagnoli: 4/2. -- Romagnoli s. Cristiana Cascioli (It) 5:4, s. Margrete Moerch (No) 5:3, s. Amber Parkinson (Au) 5:3, s. Margarita Mischuk (Kas) 5:2, u. Weiping Zhong (China) 3:5, u. Martina Genser (Ö) 2:3.

Hablützel-Bürki: 3/3. -- Hablützel-Bürki s. Jesica Jimenez Luna (Pan) 5:4, s. Shih-Ya Huang (SA) 5:3, s. Martia Martinez (Ven) 5:4, u. Monika Lampkovska (Pol) 3:5, u. Ji Jung Kim (SKor) 3:4, u. Helena Torrecilla (Sp) 2:5.

(von Richard Stoffel, Havanna/Si)

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