Tennis:

Federer bezwingt Sampras in Wimbledon in fünf Sätzen

publiziert: Montag, 2. Jul 2001 / 17:09 Uhr / aktualisiert: Montag, 2. Jul 2001 / 20:08 Uhr

London - Roger Federer gelang der wohl grösste Sieg in seiner noch jungen Karriere. Der 19-jährige Baselbieter bezwang den siebenfachen Wimbledonsieger Pete Sampras (USA) in fünf dramatischen Sätzen 7:6(8:6), 5:7, 6:4, 6:7(3:7), 7:5.

Einst war Sampras sein grosses Idol. Er sah als Schuljunge, wie der Amerikaner mit stupender Leichtigkeit in Wimbledon seine Gegner dominierte. Und nun stand er nach beinahe vier Stunden Spielzeit auf dem heiligen Rasen und wusste im Rauschen des Beifalls nicht wie im geschah. Roger Federer hob die Arme zum Jubel. Sein Lachen wirkte etwas ratlos. Als wäre es eine Majestätsbeleidigung, wenn er seine Freude zu sehr gezeigt hätte.

Federer gab Sampras artig die Hand übers Netz, bedankte sich ebenso höflich beim Publikum, das Zeuge eines historischen Spiels geworden war. Ein vergleichsweise unbekannter Schweizer hatte Pete Sampras, den König von Wimbledon, entzaubert. Seit fünf Jahren, als Richard Krajceck gegen Sampras in Wimbledon gewann, war das keinem andern Spieler der Welt mehr gelungen.

Federers Selbstbewusstsein

Federer zeigte keine Scheu vor seinem grossen Kontrahenten. Mit scheinbarer Leichtigkeit brachte er seinen Aufschlag durch und brachte Sampras zeitweilig bei dessen Aufschlag in arge Nöte.

Das Tiebreak stand wie der ganze erste Satz auf des Messers Schneide. Roger Federer benötigte etwas Glück mit einem Netzroller und einem Fehlentscheid des Linienrichters, um die Kurzentscheidung mit 8:6 zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Zweiter Satz verschenkt

Den zweiten Satz hat Federer verschenkt. Nachdem er zuvor schon zahlreiche Breakpunkte nicht nutzen konnte, geriet der Schweizer beim 5:6 selbst in Rücklage. Zwei Doppelfehler und ein leichter Fehler, schon stand es 0:40 zugunsten von Sampras. Federer wischte zwar alle Breakbälle überzeugend weg, aber nur um dann zwei relativ leichte Bälle ins Aus zu spielen. Sampras war selbst erstaunt, wie leicht er plötzlich zum Satzausgleich kam.

Zwei Breaks für Federer

Chancen zu einem Break hatte Federer bis dahin viele. Doch erst bei der 11. Möglichkeit gelang dem Schweizer der Durchbruch. Doch Sampras fightete zurück, profitierte von einem etwas wackeligen Aufschlag Federers und schaffte prompt das Gegenbreak. Doch jetzt wusste der Münchensteiner, dass er es drin hatte. Er vermochte Sampras bei jedem seiner Aufschläge unter Druck zu setzen. Und im 9. Spiel des dritten Satzes war es um Sampras passiert. Federer schaffte erneut ein Break und servierte daraufhin den Satz mit 6:4 nach Hause.

Klare Sache im zweiten Tiebreak

Es sah im vierten Satz ganz so aus, als ob Federer das Spiel in vier Sätzen gewinnen könnte. Doch immer wenn er unter Druck kam, packte Pete Sampras sein bestes Tennis aus. Allerdings musste auch Federer einmal bei eigenem Aufschlag zaubern.
Bei einem 0:30-Rückstand schlug der Schweizer gleich vier Asse in Serie.

Im Tiebreak fehlte Federer das Glück des ersten Satzes. Dadurch geriet er schnell 1:4 in Rückstand, den Sampras nicht mehr preis gab. Sampras hatte mit 7:3 das bessere Ende für sich und erzwang so einen fünften Satz.

Federer blieb cool

Wer geglaubt hat, Sampras würde sich nun mit seiner Cleverness und der grösseren Routine durchsetzen, sah sich getäuscht. Roger Federer blieb wie während des ganzen Matches ruhig, zeigte kaum eine Regung. Und er legte beim Aufschlag noch einen Zacken zu. Insgesamt schlug er gegen 30 Asse.

Weil in Wimbledon im fünften Satz kein Tiebreak gespielt wird, ging es angesichts der beidseitigen Aufschlagstärke einzig darum, wer zuerst eine Schwäche zeigte. Es war Roger Federer, der beim Stande von 4:4 zwei Breakbälle zugestehen musste. Nur mit mirakulösen Schlägen vermochte er sich der drohenden Umklammerung Sampras zu entziehen.

Beim Stand von 6:5 war es dann Sampras, dessen Hand zu zittern begann. Nach einem Doppelfehler stand es plötzlich 0:30 und 15:40 - Matchball. Da war sie, die Chance, auf die Federer mit stoischer Geduld gelauert hatte. Und er packte sie mit einem beherzten Return, dem Sampras nur noch hinterher schauen konnte. Es war der Sieg des jungen Schweizers, der Sampras Hammeraufschläge mit unglaublichen Returns zu zerstören wusste.

(ba/news.ch)

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