Federer genoss seine unverhofften Ferien

publiziert: Freitag, 23. Mrz 2007 / 00:00 Uhr / aktualisiert: Freitag, 23. Mrz 2007 / 00:21 Uhr

Seit 19 Tagen weilt Roger Federer in den USA. Wettkampf-Tennis bestritt er noch nicht viel: anderthalb Stunden gegen Guillermo Canas, das wars. Federer hofft, dass die zusätzliche Auszeit später in der Saison zu seinem Vorteil wird.

Roger Federer versucht, auch seiner Erstrunden-Niederlage etwas positives abzugewinnen.
Roger Federer versucht, auch seiner Erstrunden-Niederlage etwas positives abzugewinnen.
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Was genau in Indian Wells schief gelaufen ist, weiss Federer auch knapp zwei Wochen nach dem 5:7, 3:6 gegen Guillermo Canas und eine Woche nach der Ankunft in Miami noch nicht genau.

«Ich hätte mich gerne durchgekämpft», sagte Federer. «Aber als ich mich endlich gut fühlte, lag ich 5:7, 2:5 zurück. Canas hat den Sieg danach souverän nach Hause gespielt, das muss man ihm lassen.»

Roger Federer ist eine positiv denkende Persönlichkeit. Er bemüht sich, seiner ersten Erstrunden-Niederlage seit zweieinhalb Jahren Erfreuliches abzugewinnen.

Federer: «Das schönste war, dass ich plötzlich eine freie Woche hatte. Ich plane meine Zeit normalerweise minutiös. Dass ich unverhofft zu einer freien Woche ohne jegliche Termine kam, ist mir die letzten Jahre nicht mehr passiert. Ich hoffe, dass mir diese zusätzliche Pause im weiteren Saisonverlauf helfen wird. Auf jeden Fall werde ich im Herbst nicht überspielt sein.»

Pause nicht nötig gehabt

Schon vor den ungeplanten Ferien übertat sich Federer nicht. Er gewann im Januar das Australian Open und im Februar Dubai. Das waren vor den US-Turnieren Federers einzige Starts.

«Nötig gehabt hätte ich die Pause wirklich nicht», so Federer, «aber die nächsten Monate werden happig genug.» Nach dem Key-Biscayne-Turnier folgen sich Sandplatz- und Rasensaison Schlag auf Schlag.

In den vergangenen Jahren startete Federer jeweils mit vielen Siegen und grossem Selbstvertrauen in die Sandplatzsaison. Federer: «Für mich wäre es auf jeden Fall gut, in Miami einige Siege unter Dach und Fach zu bringen. Ich bin selber gespannt auf mein Abschneiden.»

Tiger Woods statt Fussball-Nati

Langweilig wurde es Federer während der Auszeit nicht. Er spielte Golf in Kalifornien, verfolgte Rafael Nadals Galavorstellung in Indian Wells und besuchte am Mittwoch Tiger Woods, der über dieses Wochenende in Miami ebenfalls ein grosses Turnier bestreitet. Federer zog «Tiger» der Fussball-Nati vor, die 30 km nördlich von Miami ihrem Business nachgeht.

Die Visite in Doral, Florida, war nicht von langer Hand geplant. Federer hatte Tiger Woods im November in Schanghai und im Februar in Dubai an Turnieren zugesehen.

«Aber Tennis ist hoffentlich publikumsfreundlicher als Golf. Ich sah immer viele Rücken, aber fast nie einen Schlag von Tiger. Und wenn ich den Schlag sah, verlor ich den Ball jeweils sofort aus den Augen.»

«Ich werde dafür eine Busse kriegen»

Deshalb versuchte Federer am Mittwoch sein Glück spontan bei einer Trainingsrunde Tigers. Der Publikumsaufmarsch war jedoch erneut enorm. Federer wurde erkannt und hatte daraufhin keine ruhige Sekunde mehr.

Ein Helfer liess Federer über die Abschrankungen, ein PGA-Tour-Offizieller schickte den Tennis-Weltranglistenersten aber sofort wieder zurück zu den Autogrammjägern.

Auf Wunsch von Tiger durfte Federer dann doch mit aufs Fairway. Woods: «Ich bin sicher, ich werde dafür eine Busse kriegen.»

Persönlicher Wettstreit

Dass Federer lieber zu Tiger Woods (der wie Federer von IMG gemanagt wird) als zu den Schweizer Fussballern ging, erstaunte nicht. Der beste Golfer aller Zeiten sass vergangenen September in Federers Box, als der Schweizer das US Open gewann.

Als Federer Ende Januar in Melbourne seinen zehnten Grand-Slam-Titel holte, erhielt er von Tiger per SMS die Nachricht «12 to 10» (12:10). Der 31-jährige Woods gewann bislang zwölf Majorturniere, sechs weniger als Rekordhalter Jack Nicklaus.

Federer (25) braucht noch vier Grand-Slam-Titel, um die Bestmarke von Pete Sampras zu egalisieren. Woods hält die Führung in der Weltrangliste seit 435 Wochen, Federer seit 164.

Sollte der Schweizer im Juni das French Open gewinnen, hätte er alle Grand-Slam-Turniere hintereinander gewonnen (wenn auch nicht im gleichen Kalenderjahr), was Woods 2000/01 mit dem sogenannten «Tiger Slam» ebenfalls gelang.

Bekanntheitsgrad gewaltig angestiegen

Die Freundschaften zu Tiger Woods oder Pete Sampras (bei dem Federer vor Indian Wells zu Besuch weilte) nebst seinen vielen Siegen haben den Basler in den USA enorm populär gemacht.

In Indian Wells wurden Fans hysterisch, als Federer trainierte; in Doral geriet am Mittwoch sogar die ansonsten gemütliche Golf-Welt aus dem Häuschen.

Federer: «Ich stelle auch fest, dass mein Bekanntheitsgrad in den Staaten gewaltig angestiegen ist. Insbesondere nach dem Gewinn meines zweiten US Open im Final gegen Andre Agassi stieg die Popularität enorm. Früher konnte ich in den USA fast unerkannt auf die Strasse. Das ist nun ganz und gar nicht mehr so. Aber das ist okay...»

Sechs Einzel in acht Tagen

Freizeit wie in den letzten zwölf Tagen wird für Federer (hoffentlich) in den kommenden Wochen wieder kostbarer.

Am Samstagabend startet er in Key Biscayne ins Turnier, und vielleicht kommt ja die Fussball-Nationalmannschaft (die am Sonntag in Miami gegen Kolumbien spielt) zu ihm.

Bis zum allfälligen Final stehen für Federer sechs Einzel in acht Tagen auf dem Programm. Und wenn er nicht wieder früh ausscheidet, wird auch Tiger Woods nächste Woche wieder «ein- oder zweimal» in seiner Box Platz nehmen.

(von Rolf Bichsel, Miami/Si)

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