Kein Happy-End in Basel

Federer verliert Final in Basel

publiziert: Sonntag, 27. Okt 2013 / 17:10 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 27. Okt 2013 / 21:26 Uhr

Roger Federer verpasste den sechsten Turniersieg bei den Swiss Indoors. Trotz einer überzeugenden Leistung unterlag der Baselbieter dem Titelverteidiger Juan Martin del Potro im Final 6:7 (3:7), 6:2, 4:6.

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Es war ein hochstehender Final, der die 44. Austragung des Basler Turniers beschloss. Zum perfekten Sonntagnachmittag fehlte für die grosse Mehrheit der 9200 Zuschauer nur der Sieg von Federer. Der Schweizer, der seinen zweiten Turniersieg in diesem Jahr und den 78. in seiner Karriere anstrebte, spielte stark, im zweiten Satz sogar hervorragend. "Ich habe im Verlauf der Woche immer besser gespielt und war zum Schluss wirklich nicht schlecht", analysierte Federer. So enttäuschend der Ausgang war, aus dem gestrigen Match und der gesamten Woche kann der 17-fache Sieger von Grand-Slam-Turnieren zum Ende einer schwierigen Saison viel Positives gewinnen.

Dass Federer in seinem zehnten Final bei den Swiss Indoors zum fünften Mal den Silberteller des Verlierers entgegennehmen musste, lag nicht in erster Linie an ihm, sondern an Del Potro. Der 25-jährige Argentinier war im dritten Satz unantastbar, mit unglaublicher Wucht und Präzision spielte er sich zum Titel, wofür er sich dann gegenüber dem Publikum und Federer fast entschuldigte. Kurz zuvor hatten die Zuschauer Federer mit der wahrscheinlich längsten Standing Ovation in der Geschichte der St. Jakobshalle geehrt.

Die verhängnisvollen Doppelfehler

Del Potro und Federer lieferten sich ein Duell auf höchstem Niveau, in dem Details entscheidend waren. Der erste Satz hätte durchaus an den Schweizer gehen können. Unter anderem wegen einer erfolgreichen Challenge von Del Potro musste er im achten Game seinen Aufschlag abgeben, meldete sich aber mit einem Break zu null gleich wieder zurück. Etwas später wehrte er mit einem Ass und nach einem herrlichen Ballwechsel zwei Satzbälle ab. Im Tiebreak war der Argentinier eine Spur solider und hatte bei einem Netzroller das Glück auf seiner Seite.

Aus dem Konzept geriet Federer deswegen nicht. Im Gegenteil: Er steigerte sich noch und leistete sich eine halbe Stunde lang kaum mehr Fehler. In allen Bereichen trat er überzeugend auf. Der Service, der am Vortag beim Halbfinal-Erfolg gegen Vasek Pospisil noch schwach gewesen war, brachte ihm einige Punkte ein. Am Ende hatte er 14 Asse geschlagen, so viele wie in den vier Matches zuvor kumuliert. Von der Grundlinie setzte er Druck auf und die Netzangriffe waren gut vorbereitet. Del Potro schien zumindest ein Weile lang ziemlich ratlos: "Glücklicherweise habe ich mich im dritten Satz wieder gefangen."

Der nunmehr zweifache Sieger des Swiss Indoors sagte, er habe so gut wie in Schanghai gespielt - vielleicht sogar besser. In der chinesischen Metropole hatte er Anfang Monat unter anderen Rafael Nadal deklassiert und Novak Djokovic an den Rand einer Niederlage gebracht. Gegen Federer leistete er sich in der Schlussphase kaum mehr Fehler, profitierte allerdings auch von günstigen Umständen im ersten Game des Entscheidungssatzes. Mit drei Doppelfehlern hatte Federer dem Weltranglisten-Fünften das Break trotz eines 40:15 praktisch geschenkt. Unmittelbar danach boten sich dem Schweizer zwei Möglichkeiten zum 1:1, die er nicht nutzte. In den restlichen vier Aufschlagspielen von Del Potro holte er nur noch vier Punkte.

Weg nach London ist geebnet

Obwohl er weiter auf seinen zweiten Turniersieg der Saison warten muss, hat sich Federer in Basel den Besten wieder angenähert. "Ich habe Selbstvertrauen gesammelt und weiss jetzt besser, wo ich stehe." Seine Leistungen wurden im Verlauf der Woche immer konstanter. Entscheidend sei gewesen, dass er sich auf Taktik und Schläge konzentrieren konnte. Der in diesem Jahr oft schmerzhafte Rücken war kein Thema. Nun bleiben ihm noch zwei Turniere, um seine Saisonbilanz aufzubessern und im Hinblick auf 2014 noch an Selbstsicherheit zuzulegen. In der kommenden Woche geht er beim Masters 1000 in Paris an den Start und ab dem übernächsten Montag bestreitet er höchstwahrscheinlich in London zum zwölften Mal die World Tour Finals.

Um sich aus eigener Kraft für den exklusiven Anlass zu qualifizieren, muss er in Paris-Bercy eine Runde überstehen - er trifft zuerst auf Michail Juschni oder Kevin Anderson. Aber selbst bei einer Startniederlage müsste vieles zusammenkommen, damit Federer noch aus den Top 9 des Jahresrankings verdrängt wird. Obwohl er schwierige Monate hinter sich hat, gehört er ohne Zweifel nach London. Das bewies er gestern trotz Niederlage.

 

(fest/Si)

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