Federers Wende im dritten Satz

publiziert: Sonntag, 13. Nov 2005 / 09:10 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 13. Nov 2005 / 13:31 Uhr

Roger Federer ist mit einem Sieg ins ATP-Masters in Schanghai gestartet. Im Turnier-Eröffnungsspiel setzte sich der Weltranglisten-Erste 6:3, 2:6, 6:4 gegen David Nalbandian durch.

Roger Federer setzte sich im ersten Spiel durch. (Bild: Archiv)
Roger Federer setzte sich im ersten Spiel durch. (Bild: Archiv)
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Roger Federers Erleicherung war offensichtlich: Als er nach 108 Minuten den Matchball mit einem Servicewinner verwertet hatte, riss er beide Arme in die Höhe und schoss einen Ball bis fast unter das geschlossene Dach des «Qi Zhong Stadiums».

«Das ist einer der schönsten Momente meiner Karriere. Dass ich es geschafft habe, von meiner schwersten Verletzung zurückzukommen und gleich einen solchen Weltklassespieler am Masters zu besiegen, ist toll», freute sich der Weltranglisten-Erste nach seinem Jubiläumssieg: Federer hat jetzt alle zehn Vorrundenspiele gewonnen, die er am Masters bestritten hat.

Späte Wende

Trotz eines optimalen Starts hatte es allerdings zwischenzeitlich nicht nach einem Sieg Federers ausgesehen. Nachdem er nach gewonnenem Startdurchgang im zweiten Satz einen Breakball zum 3:2 nicht verwerten konnte, kam der Argentinier immer besser ins Spiel, Federer fehlte hingegen phasenweise und vor allem auf der Rückhand das Timing.

Nalbandian gewann den Satz dank zwei Breaks und hatte im Entscheidungssatz einen Ball zur 4:1-Führung. «Bis zu diesem Breakball lief alles perfekt und dann war ich plötzlich klar hinten. Das hat mich schon beunruhigt», so der Baselbieter.

Federer zeigte dann aber einmal mehr seine Stärke in wichtigen Momenten: Er reduzierte seine Fehlerquote, wogegen Nalbandian abbaute und kam so zum vierten Sieg in Serie gegen den «Stier aus Cordoba».

Federers Analyse war nach seinem 32. Sieg in Serie eindeutig: «Ich habe die Partie dank Kampf und etwas Glück gedreht. Entgegen kam mir, dass Nalbandian meistens nicht mehr so gut spielt, wenn er führt. Ich habe meine Chance erhalten und konnte sie nutzen.»

Zuversicht für weiteren Turnierverlauf

Vor Turnierbeginn hatte der 24-Jährige gesagt, er hoffe einfach darauf, den ersten Match (32 Tage nach dem im Training erlittenen Bänderriss) beschwerdefrei absolvieren zu können.

Die Hoffnung, die sich in den letzten Trainingstagen aufgebaut hatte, erfüllte sich: «Ich konnte auf alle Bälle laufen, auf die ich wollte.»

Allzu hohe Erwartungen hat er auch nach dem Auftaktmatch, den er mit Tapeverband und Knöchelstütze bestritt, noch nicht.

Er ist aber zuversichtlich, dass er seinem gewohnten Rendement immer näher kommt, was in Anbetracht Federers Potenzial in den Ohren seiner Gegner wie eine «Kriegserklärung» klingen muss: «Ich hoffe, dass ich die Gruppenspiele überstehen kann. Ich bin auch sicher, dass ich im zweiten Match besser spielen werde und dann im dritten noch einmal besser.»

Harte Knacknuss

In der nächsten Partie trifft Federer am Dienstag auf Ivan Ljubicic. Der Kroate, der in den letzten Wochen eine 20:2-Bilanz erspielt hatte, bekundete in seinem ersten Spiel keine Probleme und kam gegen Guillermo Coria zu einem 6:2, 6:3.

Der auf schnellen Böden wie diesem, der den Drall der Topspin-Bälle schlecht annimmt, limitierte Argentinier haderte oft mit sich und allem anderen und durfte nur einmal auf den Beginn einer Wende hoffen: Bei 2:5 im ersten Satz hatte er drei Breakbälle, konnte diese aber nicht nutzen.

Gegen Ljubicic hat Federer heuer schon viermal gewonnen, drei Partien waren aber hart umkämpft. Der Riese aus Banja Luka (193 cm) schlug gegen Coria 11 Asse und total 25 Winner.

Ljubicic hat noch Chancen, die Saison als «Herr der Asse» zu beenden. In dieser Wertung ist er jetzt mit 886 die Nummer 2, vor ihm rangiert nur noch der verletzte Andy Roddick (912).

Ljubicic freut sich auf die Partie gegen Federer, ist aber auch realistisch: «Das ist das einzige Spiel in der Gruppe, das ich nicht gewinnen muss. Ich werde aber so viel wie möglich riskieren und glaube an meine Chance. Viel wird aber von ihm abhängen. Wenn er sein bestes Tennis spielt, hat kaum jemand eine Chance gegen ihn.»

ATP-Masters in Schanghai. 1. Spieltag. Gruppe Rot: Roger Federer (Sz) s. David Nalbandian (Arg) 6:3, 2:6, 6:4.

(von Marco Keller, Schanghai /Si)

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