Federers grosse Herausforderung Sand

publiziert: Dienstag, 4. Apr 2006 / 00:16 Uhr

Mit dem zehnten Masters-Series-Titel schloss Roger Federer am Sonntag in Miami den ersten Teil der Hartplatzsaison wunschgemäss ab. Es folgen nun aber mit den Sandplatz-Turnieren von Monte Carlo, Rom, Hamburg und Paris entscheidende Wochen.

Roger Federer am French Open 2005.
Roger Federer am French Open 2005.
Schon seit der Ankunft in Indian Wells (Kalifornien) vor einem Monat rankte sich um Roger Federer die anstehende Sandplatzsaison als Dauerthema. Mit gutem Grund: Der 24-jährige Basler kann im Juni in Paris als erster Akteur seit Rod Laver vor 37 Jahren alle vier Grand-Slam-Turniere hintereinander gewinnen.

Das wäre zwar noch nicht der grosse Grand Slam (weil nicht in einem Kalenderjahr) wie ihn Laver und zuletzt Steffi Graf 1988 schafften, aber dennoch eine schier unglaubliche Leistung. Der grosse Pete Sampras kam während seiner ganzen Karriere nur einmal in die Nähe eines unechten Grand Slam: Vor zwölf Jahren befand er sich in der gleichen Ausgangslage wie Federer; der Amerikaner scheiterte aber nach Turniersiegen in Wimbledon, New York und Melbourne in Paris im Viertelfinal an Jim Courier (4:6, 7:5, 4:6, 4:6).

Echter oder unechter Grand Slam

Der Grand Slam -- ob echt oder unecht -- wird selbst für Federer im Verlauf der Karriere nicht regelmässig zum Thema. Das weiss der Basler; entsprechend minutiös bereitet er das «Unternehmen Roland-Garros 2006» vor.

Das belegt eine Anekdote aus dem Januar: In der Nacht nach dem gewonnenen Australian-Open-Titel feierte Federer nicht etwa, sondern er diskutierte mit Coach Tony Roche «bis weit in die Nacht hinein» die Planung der Sandsaison.

Herausgekommen ist, dass Federer heuer «um jeden Preis» alle drei Masters-Series-Turniere auf Sand (Monte Carlo, Rom, Hamburg) bestreiten will. In den letzten vier Jahren verzichtete er jeweils entweder auf Monte Carlo oder Rom.

Schuften für die Herausforderung Sandplatz

Federer schuftete in den vergangenen Wochen für die grosse Herausforderung Sandplatz. Nun hofft er, in zwei Monaten die Ernte einfahren zu können. Federer arbeitete auf und neben dem Platz: Tony Roche weilte im Gegensatz zum Vorjahr in Indian Wells und überprüfte dort den Formstand, der glänzend war.

Roche gesellt sich im Frühling schon in Rom wieder zu Federer und bleibt bis nach Paris in Europa. Pierre Paganini, der Fitnessguru, begleitete Federer im Februar in Dubai und in den vergangenen zwei Wochen in Key Biscayne.

Neben dem Platz absolvierte Federer in den USA Fotoshootings mit Nike (Indian Wells) und Maurice Lacroix (Miami), um danach Ruhe zu haben. Und vor Beginn einer Urlaubswoche («Meinen letzten Ferien bis nach Wimbledon») jettete er am Montag nach New York, wo er im Beisein von Adolf Ogi zum UNICEF-Botschafter ernannt wurde.

Form ist perfekt

Die Voraussetzungen für die Sandsaison erachtet Federer nach Key Biscayne als optimal: «Meine Form ist perfekt. Ich habe bewiesen, dass der Sieg auch über mich führen wird. Ausserdem sammelte ich ausreichend Matchpraxis.» Welche Änderungen plant Federer gegenüber den Vorjahren?

Federer: «Ich lege nach Key Biscayne eine etwas längere Pause ein. Dann spiele ich wie gesagt alle drei statt nur zwei Vorbereitungsturniere. Ich will möglichst lange an all diesen Turnieren bleiben. Die Spanier schlagen über eine Saison etwa 1000 Vorhandschläge auf Sandplätzen. Ich dagegen bestreite nur die drei Masters-Series-Turniere. Dieses Handicap muss ich wettmachen. An der Spielweise werde ich nicht wirklich viel ändern - vielleicht die Vorhand mit etwas mehr Spin schlagen.»

Generell weiche die siegbringende Taktik auf Sand nicht gross von seiner eigenen Spielweise ab. Federer: «Die Zeiten von Chang und Wilander, die vor allem auf Fehler der Gegner warteten, sind vorbei. Die letzten Dominatoren auf Sand wie Kuerten, Bruguera und auch Nadal suchten stets die Offensive.»

Auf Sand aufgewachsen

Federer ist zuversichtlich, nicht so zu enden wie Jimmy Connors, John McEnroe, Boris Becker, Stefan Edberg und Pete Sampras, die in ihren Karrieren erfolglos dem Titelgewinn in Paris nachjagten.

«Ich bin auf Sand aufgewachsen», so Federer, «und ich lasse mich auch nicht unter Druck setzen. Natürlich gebe ich alles, um das French Open zu gewinnen. Aber sollte ich verlieren, werde ich nicht die Garderobe kurz und klein schlagen. Vor einem Jahr stand ich dem Titelgewinn nahe. Und für dieses Jahr bin ich optimistisch!»

(Rolf Bichsel/Si)

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