Fehlende Weltrekorde als Gewinn für die Leichtathletik?

publiziert: Montag, 3. Sep 2007 / 00:03 Uhr

Osaka - Die 11. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Osaka brachten hochstehenden Sport, aber keine Weltrekorde. Wenn dies als Ergebnis der verschärften Dopingkontrollen zu werten ist, dann hat die Leichtathletik einen Teilsieg errungen.

Marathonläufer Viktor Röthlin holte die erste Medaille für die Schweiz.
Marathonläufer Viktor Röthlin holte die erste Medaille für die Schweiz.
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Dass in der feuchten Hitze Osakas auch leistungsmässig auf hohem Niveau gekämpft wurde, zeigen die insgesamt 22 Jahres-Weltbestleistungen (davon 9 durch die Staffeln).

Mit dem dreifachen Goldmedaillengewinner Tyson Gay (USA), der die Sprints souverän dominierte, haben die Titelkämpfe auf der japanischen Hauptinsel Honshu ihren Superstar gefunden, den Shogun, wie die regierenden Fürsten in Japan früher hiessen.

Das Trio Carolina Klüft (Sd, Siebenkampf), Jelena Isinbajewa (Russ, Stab) und Jeremy Wariner (USA, 400 m), das seit 2003 resp. Olympia 2004 alles Gold gewann, das auf höchster Ebene abzuholen war, stand Gay kaum nach; die drei haben weniger Gelegenheiten zum Goldschürfen. Und natürlich überzeugte auch 200-m-Weltmeisterin Allyson Felix (USA) mit zusätzlich zwei Mal Staffelgold.

Erfolgreichster Coach im Gefängnis

Der erfolgreichste Coach dieser WM sitzt ausgerechnet in Florida im Gefängnis: Lance Braumans Athleten Gay, Wallace Spearmon, Darold Williamson und Veronica Campbell haben zusammen neun Medaillen gewonnen!

Die USA bestätigten sich nicht nur als führende Leichtathletik-Nation, sondern bauten ihre Stellung weiter aus. Mit 26 Medaillen, davon 14 goldenen (4 x Silber/8 x Bronze) übertrafen sie die Bilanzen von Olympia 2004 in Athen und den verregneten WM 2005 in Helsinki sogar noch.

Kenia erholte sich aus dem Tief der vergangenen Jahre und zog mit 5 WM-Titeln und 13 Medaillen (5/3/5) nicht nur an Äthiopien, sondern auch an Russland mit allerdings 16 Medaillen (5/3/5) vorbei. Deutschland (2/2/3) festigte seine Position als Nummer 2 in Europa dank seinen starken Werfern. Unter den 22 Nationen, die Weltmeister stellten, figurieren 10 europäische Länder.

Röthlin mit Bronze

Insgesamt 46 der 203 teilnehmenden Nationen partizipierten am Medaillensegen aus 47 Disziplinen, darunter erfreulicherweise auch die Schweiz, die am Starttag durch Viktor Röthlin im prestigeträchtigen Marathon mit Bronze beschenkt wurde.

Die Stimmung in dem für die Fussball-WM 2002 errichteten Nagai-Stadion war trotz teilweise grosser Lücken in den Rängen im allgemeinen recht gut. Wie der Kessel hätte brodeln können, wenn Japan mehr Spitzenleichtathleten zur Verfügung stünden, das zeigte sich am Samstagabend im erstmals mit 50'000 Zuschauern ausverkauften Rund. Japans Sprintstaffel (5.) sorgte für den atmosphärischen Höhepunkt.

Das wird vermutlich an den Leichtathletik-Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking nicht viel anders sein. China hat nur wenige starke Athleten und mit Hürdensprint-Weltmeister Liu Xiang nur einen Topathleten. In einem Jahr lässt sich mit regulären Mitteln keine Leichtathletik-Grossmacht aufbauen.

Wegen der in Peking 2008 zu erwartenden ähnlich schwierigen Witterungsbedingungen diente Osaka vielen Nationen als Testlauf. Die Schweizer, bei denen ausser den Speerwerfern alle überzeugten, machten mit langer Akklimationszeit vor Ort gute Erfahrungen.

(von Peter A. Frei und Hans Leuenberger/Si)

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Die japanische Marathonläuferin Reiko Tosa.
 
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