Fernseh- und Medienexperten diskutieren TV-Zukunft

publiziert: Mittwoch, 4. Feb 2009 / 15:09 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 4. Feb 2009 / 15:27 Uhr

Zürich - Die Fernsehwelt steht vor grundlegenden Veränderungen. Ein verändertes Nutzungsverhalten und neue Plattformen für die Verbreitung stellen die etablierten Anbieter vor Herausforderungen. Die Digitalisierung birgt Risiken und Chancen zugleich. Das Schweizer Fernsehen SF wird sich nach den Worten von Direktorin Ingrid Deltenre dem Wandel stellen.

5 Meldungen im Zusammenhang
Dem Fernsehen steht eine technische und inhaltliche Revolution bevor.

Während den Zuschauern künftig bis zu 3000 Kanäle zur Verfügung stehen werden, und eine Vielzahl von Geräten, um diese zu nutzen, müssen Anbieter von Inhalten und Plattformen um die Finanzierung kämpfen.

Communication Summit 2009

Branchenexperten und Vertreter aus der Verlags- und Werbewelt diskutierten am Communication Summit 2009 die digitale Fernsehzukunft vor mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich in der ETH Zürich zum jährlichen Gipfel der Medien- und PR-Fachleute trafen. Der Anlass wird gemeinsam von der Zürcher Public Relations Gesellschaft (ZPRG) und dem Zürcher Presseverein (ZPV) organisiert.

In ihrem Keynote-Referat ging TV-Direktorin Ingrid Deltenre auf den Leistungsauftrag des Schweizer Fernsehens ein.

Multiplattform-Strategie

Mit einer Multiplattform-Strategie wird SF die vielfältigen Inhalte künftig noch stärker multiplizieren und diversifizieren, aber auch weiterhin Originäres kreieren. «Content is king», sagte Deltenre. Neben neuen Angeboten für ein junges Publikum, das zunehmend ins Internet abwandert, werde es aber auch auf absehbare Zeit lineare, analoge Programmen geben. Ein wachsender Teil des Publikums sei überfordert von den Optionen und technischen Anforderungen der heutigen Vielfalt, sagte Deltenre und nahm sich dabei selbst nicht aus.

Finanzierung dieser Vielfalt als zentraler Aspekt

In der anschliessenden Podiumsdiskussion, die «Eco»-Moderator Reto Lipp leitete, war die Finanzierung dieser Vielfalt der zentrale Aspekt. Nur wer eine kritische Masse erreicht, kann die teure Technik auch bezahlen, gab Zattoo-CEO Beat Knecht zu bedenken. Das Web-TV von Zattoo mit knapp einer Million registrierter Nutzer in der Schweiz sei auf diesem Weg. Peter Weigelt, Alt-Nationalrat und Medienunternehmer, sieht für Web-basiertes Fernsehen in Community-Nischen gute Chancen. Die zur Verfügung stehende Technik erlaube eine kostengünstige Erstellung von Inhalten.

Prof. Michael Latzer, Leiter Medienwandel & Innovation am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich (IPMZ), erinnerte daran, dass auch «Digital Natives» älter werden und sich heute die Zielgruppe von Web-basierten TV-Angeboten keineswegs mehr nur auf Teenager beschränke. Beat Kappeler, CEO von Goldbach Media, erwartet ein weiterhin stürmisches Wachstum von Online-Werbung. Er geht davon aus, dass diese auch in der Schweiz bald die Fernsehwerbung überflügeln wird.

Für Hanspeter Nehmer, Kommunikationsleiter von Cablecom, bietet Digital-TV den Zuschauern zunehmend die Möglichkeit, unabhängig vom Programmablauf Sendungen nach Wahl zu schauen. Mit «Catch-Up TV», das Cablecom zusammen mit dem Schweizer Fernsehen SF in Kürze lancieren wird, sei diese Option bereits Realität.

Lebrument sieht die klassischen Inhalte-Anbieter nicht in der Defensive

Verleger-Präsident Hanspeter Lebrument sieht die klassischen Inhalte-Anbieter nicht in der Defensive. Schliesslich hätten sich die grossen Verlagshäuser in der Schweiz mit einem breiten Mix von Print, Online, Radio und TV dem Wandel frühzeitig gestellt. Er bedauerte, dass die Politik mit der Realität nicht mithalten kann, was sich insbesondere an dem, an der Vergangenheit orientierten Radio- und Fernsehgesetz zeige.

Einig war sich die hochkarätige Runde am Communication Summit 2009, dass neben grundlegenden Veränderungen im Fernsehmarkt aber auch Konstanten wie Live-Berichterstattung und qualitativ anspruchsvolle Information bestehen belieben.

(li/ots)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Küsnacht ZH - Goldbach Media, Werbevermarkterin für elektronische ... mehr lesen
Goldbach Media spürt den Margendruck.
Auch neue Möglichkeiten der TV-Werbung werden an der Screen-Up präsentiert und einige Beachtung finden.
Zürich - Morgen (29.9.) findet im ... mehr lesen
Zürich - Das Schweizer Fernsehen ... mehr lesen
Die guten Ergebnisse sind in erster Linie auf die EURO 2008 und die Olympischen Spiele zurückzuführen.
Vor allem die Sportgrossereignisse sorgten für mehr Zuschauerzahlen.
Zürich - Das Schweizer Fernsehen ... mehr lesen
Bern - Das Schweizer Fernsehen (SF) ... mehr lesen
Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre vor den Medien.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Streamer xQc ist jetzt auf Kick.
Streamer xQc ist jetzt auf Kick.
Felix «xQc» Lengyel hat bekannt gegeben, dass er Twitch verlässt und zur konkurrierenden Plattform Kick wechselt. Der Deal hat Berichten zufolge einen Wert von 100 Millionen Dollar über zwei Jahre, was ihn zu einem der grössten Verträge in der Geschichte des Streaming macht. mehr lesen 
Die Generation der unter 25-Jährigen wird mit ihrem Konsumverhalten Streaming-Anbieter zum Umdenken zwingen, wenn nicht gar in eine Krise ... mehr lesen  
Im Vergleich: Was läuft auf dem jeweiligen Bildschirm? Hub, «Video Redifined», 2022
Boxen ist ein weltweit verfolgter Sport.
Zwei der grössten Boxer der Gegenwart werden in naher Zukunft aufeinandertreffen. Usyk gegen Fury ist bereits jetzt in aller Munde und bedeutet zeitgleich das Aus einer ungeschlagenen ... mehr lesen  
Gestern gab YouTube bekannt, dass es einen grossen Teil der YouTube Originals, die Originalinhalte wie Serien, Bildungsvideos, Musik und Prominentenprogramme produzieren, zurückfahren wird. Robert Kyncl, Chief Business Officer von YouTube, gab die Änderungen in einer Erklärung auf Twitter bekannt. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • Pacino aus Brittnau 731
    Und noch ein Pionier . . . . . . ach hätten wir doch bloss für jeden hundertsten Juristen einen ... Fr, 24.06.16 09:54
  • jorian aus Dulliken 1754
    SRG: Eishockey & und der ESC Wer am Leutschenbach nicht gehorcht, muss den ESC oder die Eishockey WM ... Fr, 13.05.16 05:44
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Die... Entscheidung von A. Merkel ist völlig richtig: -Sie ist juristisch ... So, 17.04.16 14:13
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Komiker... Böhmermann wird vermurlich, damit die Türkei-Deal-Marionetten in Berlin ... Di, 12.04.16 13:37
  • Bogoljubow aus Zug 350
    Sind Sie sicher dass es nicht Erdowann oder gar Erdowahn heisst? So, 03.04.16 10:47
  • HeinrichFrei aus Zürich 431
    Zürich: von «Dada» zu «Gaga» Die «Dada» Veranstaltungen in Zürich zeigen, dass «Dada» heute eher zu ... Mo, 15.02.16 22:51
  • Midas aus Dubai 3810
    Finde den Unterschied Ah ja, wieder der böse Kapitalismus. Wie gesagt, haben Sie ein besseres ... Mo, 01.02.16 02:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Schöner kann man's nicht erklären «Es handelt sich hier um ausserordentlich sensible Figuren. Da ist zum ... So, 31.01.16 16:48
art-tv.ch Gotthard. Ab durch den Berg Das Forum Schweizer Geschichte in Schwyz zeigt die Tunnelbauten ...
Niconé.
Felix Steinbild
news.ch hört sich jede Woche für Sie die interessantesten neuen CDs an und stellt sie Ihnen hier ausführlich vor.
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 1°C 7°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 6°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 7°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wechselnd bewölkt
Genf 2°C 9°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 17°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten