Feuerbestattung von Hug am Sonntag in Tokio

Si. Dort können sich die Fans und Anhänger von Hug noch bis zu dessen Abdankung von ihrem Idol verabschieden. Andy Hugs Frau Ilona verzichtete übrigens auf eine Obduktion. Laut René Ernst, dem Anwalt, Manager und Freund von Andy Hug, soll es in der kommenden Woche zumindest einen Gedenkgottesdienst in der Schweiz geben. Spätestens am Dienstag sollte Genaueres bekannt sein.

Gewaltige Trauer in Japan -- «schockierte Menschen»

Die für westliche Massstäbe so reserviert scheinenden Japaner haben nach dem Tod von Andy Hug ihre Gefühle nicht zurück behalten. «Die Bestürzung in Tokio ist immer noch riesig und die Trauer gewaltig. Selten sah man öffentlich so viele schockierte und oft auch weinende Leute», berichtet die K1-Zentrale aus Japans Hauptstadt. Die Trauer unter den japanischen Kampfsportfans um den Schweizer Vollkontakt-Weltmeister Andy Hug kennt keine Grenzen. Die Nachrichtenagentur Kyodo bezeichnet Andy Hug als «populärsten ausländischen Athleten der K1-Szene.» Der Zürcher K1-Promoter Thomas Kastl berichtet von «gewaltigen Menschenschlangen bei Tag und Nacht», die dem aufgebahrten Andy Hug in dessen Tokioter Trainingsstätte die letzte Ehre erweisen wollen. Überall im fernöstlichen Inselreich war am Freitag in riesigen Schriftzeichen «Sayonara Hug» oder «Wir danken Dir Hug» zu lesen. Weggefährten, Sportler und Prominente der japanischen Medienszene, für die Andy Hug der grösste Kickboxer aller Zeiten war, drücken in bewegenden Worten ihre Fassungslosigkeit und Trauer über Hugs plötzlichen Tod aus. Zeitungsreporter schilderten am Freitag in bewegenden Worten minutiös Hugs letzte dramatische Stunden, wie er auf dem Krankenbett in Tokio seinen letzten Kampf kämpfte. «Er hat uns den Geist eines Samurai gezeigt, den wir Japaner vergessen haben», meinte ein Prominenter in der Boulevardzeitung «Hochi Shimbun». Der Schweizer sei wie ein «echter Japaner» gewesen und habe Ideale wie Tapferkeit, Treue, Höflichkeit und Bescheidenheit symbolisiert. Er sei ein Kämpfer gewesen, der, wenn er einmal stürzte, immer wieder auf die Beine kam, meinte ein Fan gegenüber den Reportern. Noch einmal würdigte die japanische Sportpresse alle Kämpfe des «Ironman des K-1- Kampfsports». Ausführlich wurde die Geschichte seines Lebens erzählt. Wie Hug in der Schweiz in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen sei und seinen Vater nur ein einziges Mal in seinem Leben gesehen habe, und wie er schliesslich Weltmeister wurde.

(sda)