Rom - Der Chef des italienischen Fiat-Konzerns, Umberto Agnelli, ist gestorben. Der 69-Jährige erlag am Donnerstagabend in seinem Haus in Turin einem Krebsleiden. Die Erkrankung Agnellis war erst vor einem Monat bekannt geworden.
Umberto Agnelli. Der Tod des 69-Jährigen könnte die Zweifel an einer Fortsetzung des Engagements der Agnelli-Familie beim Industriekonzern erneut aufkommen lassen. Die Familie hatte das Unternehmen vor mehr als 100 Jahren gegründet.
Schwere Krankheiten belasteten allerdings in den vergangenen Jahren den Agnelli-Clan stark. Agnellis älterer Bruder, Firmenpatriarch Giovanni Agnelli, war im Januar 2003 an Krebs gestorben. Umberto Agnellis Sohn Giovannino war im Dezember 1997 ebenfalls einem Tumor erlegen.
Umberto Agnelli, der nach dem Tod seines Bruders das Ruder des Konzerns übernommen hatte, arbeitete intensiv an der Rettung der Autogruppe. Diese hat in den vergangenen Monaten nach einem 4 Milliarden-Euro-Verlust die schwerste Krise in ihrer Geschichte erlebt.
Umberto Agnelli war vor einiger Zeit nachgesagt worden, er sei offen für einen Verkauf der Automobilsparte, die Verluste schreibt. Nachdem er die Führung übernommen hatte, arbeitete er allerdings daran, die Zukunft des Unternehmens am Geschäft mit Automobilen und Nutzfahrzeugen auszurichten.
Er hatte vergangenen November dem Wiener Top Manager und Ex-Audi-Chef Herbert Demel den Posten des Geschäftsführers der Autosparte anvertraut. Die Fiat-Autogruppe wolle in den kommenden Monaten ihre Führung mit dem Einstieg weiterer externer Manager stärken, hiess es kürzlich in einem Konzern-Bericht.
Nach dem Tod des Fiat-Präsidenten wird der Lieblingsenkel des Verstorbenen, der 27-jährige John Elkann, eine gewichtigere Rolle im Konzern spielen. Elkann sitzt seit 1997 im Fiat-Aufsichtsrat. Ihm ist es nun überlassen, Fiat neue Hoffnung für die Zukunft zu geben.
(fest/sda)
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