Filmisches Denkmal für das meist gespielte Lied der Welt

publiziert: Mittwoch, 15. Okt 2008 / 12:05 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 15. Okt 2008 / 21:36 Uhr

St. Gallen - «La Paloma» ist ein Symbol für die Globalisierung, sagt Sigrid Faltin. Die deutsche Filmemacherin hat der weltbekannten Melodie zum 150. Geburtstag ein Denkmal gesetzt.

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La Paloma Partys
Vom 22. bis zum 25. Oktober gibt es in Zürich, Bern, Luzern und St. Gallen ein abendfüllendes Programm zum Thema.
15 Jahre Klang und Kleid

Am 25. Oktober kommt die Regisseurin nach St. Gallen - mit Film und Matrosenband. «La Paloma» (spanisch: die Taube) ist das meist gespielte Lied der Welt. Es ist das Lieblingslied der Deutschen und gilt als Inbegriff des Nordens. Zu unrecht.

Entstanden ist es nämlich auf Kuba. Der Baske Sebastiàn Iradier hat es komponiert. 150 Jahre später ist die Melodie immer noch eine Projektionsfläche für die unterschiedlichsten Emotionen.

Für ihren Dokumentarfilm brach Sigrid Faltin im Dezember 2003 zu ihrer ersten Recherchereise auf; nach Vitoria in Spanien, wo der Komponist von «La Paloma» begraben liegt. Die Rathausglocke von Vitoria läutet in der Melodie des Liedes, jeden Mittag Punkt zwölf.

Von Sansibar bis Rumänien

In Sansibar wird die Melodie bei Hochzeiten gespielt, in Rumänien am Ende einer Beerdigung und in Mexiko hat «La Paloma» als Protestlied Tradition. Die mexikanische Sängerin Eugenia León singt seit 1994 mit der Melodie gegen das Nordamerikanische Freihandelabkommen NAFTA, den Irakkrieg oder gegen Wahlbetrug an.

In Deutschland ist es eng mit Seemannsromantik verbunden. Von Hans Albers («Einmal muss es vorbei sein») und Freddy Quinn wurde das Lied mehrfach in Spielfilmen wie «Grosse Freiheit Nr. 7», «Auf der Reeperbahn nachts um halb eins» und «Freddy, die Gitarre und das Meer» gesungen.

Traurig ist die Geschichte von Coco Schumann und den «Ghetto Swingers», die in Auschwitz «La Paloma» für jene spielten, die auf dem Weg in die Gaskammern waren.

Über 140 Interpretationen

Das Sehnsuchtslied lässt auch Kalle Laar nicht los. Der Münchner Soundforscher taucht mit seiner riesigen «La Paloma»-Sammlung im Film immer wieder auf. Über 140 Versionen sind bereits zusammengekommen.

Darunter auch Interpretationen von Elvis Presley, Dean Martin («No More»), Charlie Parker oder Connie Francis («Your Love»). Auch eine Schweizer Interpretation gibt es: Die Dead Brothers aus Genf deskonstruieren die «Ursonate des Pop» (taz).

Zum Film erscheint auch ein Buch im Mare Verlag und das Label Trikont hat seine Verneigung vor «La Paloma» fortgesetzt und lässt den bislang erschienenen 4 CDs zwei weitere folgen.

Vom 22. bis zum 25. Oktober wird in den Städten Zürich, Bern, Luzern und St. Gallen ein abendfüllendes Programm zum Thema La Paloma über die Bühne gehen.

(fest/sda)

 
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