Asylzentrum in Rom

Flüchtlinge nähen sich aus Protest den Mund zu

publiziert: Samstag, 21. Dez 2013 / 20:41 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 22. Dez 2013 / 09:49 Uhr
Die sollen in den nächsten Tagen abgeschoben werden. (Symbolbild)
Die sollen in den nächsten Tagen abgeschoben werden. (Symbolbild)

Rom - Aus Protest gegen ihre lang anhaltende Unterbringung in einer schwer bewachten Flüchtlingsunterkunft in Italien haben sich vier nordafrikanische Flüchtlinge am Samstag den Mund zugenäht.

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Die vier Männer stammten aus Maghreb-Staaten und seien 20 und 30 Jahre alt, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Einer von ihnen sollte demnach am Montag in seine Heimat abgeschoben werden.

Die Flüchtlinge hätten einen Faden aus einer Decke herausgezogen und ihn mit einer kleinen Nadel in den Lippen vernäht. Sie würden medizinisch versorgt.

Laut ANSA waren die Männer ohne gültige Papiere nach Italien gekommen. Sie waren im Aufnahmezentrum Porta Galaria nahe Rom untergebracht, wo rund hundert Männer und Frauen eingesperrt sind. Die Unterkunft befindet sich nahe dem Flughafen Fiumicino, um die Abschiebung der Bewohner zu erleichtern.

Der Bürgermeister von Rom, Ignazio Marino, reagierte entsetzt auf den Vorfall: «Ihre Revolte verlangt von uns, die nationale Debatte über diese inhumanen Zentren wieder aufzunehmen und über eine Gesetzgebung, die diejenigen aufnimmt, die vor Krieg, Gewalt, Armut und Kriegsverbrechern fliehen», sagte er.

Nach Italien reisen jedes Jahr tausende Flüchtlinge illegal ein, die meisten landen auf der südlichen Insel Lampedusa. In diesem Jahr war die Zahl besonders hoch: Bis Ende Oktober kamen 33'000 Migranten in Italien an, mehr als drei Mal so viele wie 2012.

Die meisten stammen aus Afrika, immer mehr kommen zudem aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Die Aufnahmelager sind völlig überfüllt. Die EU-Kommission hat sich kürzlich entsetzt geäussert über die schlechten Bedingungen in den Unterkünften.

Derzeit streiten die Politiker in Rom über ein Gesetz von 2002, das die Zahl der Einwanderer, die aufgenommen werden, nach dem Bedarf auf dem Arbeitsmarkt und nach der Wirtschaftslage ausrichtet.

(asu/sda)

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