Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

publiziert: Samstag, 19. Aug 2006 / 09:08 Uhr

Lampedusa - Vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist ein Flüchtlingsboot mit mindestens 100 Menschen an Bord gesunken.

Seit Anfang Jahr kamen schon über 10 000 Flüchtlinge nach Lampedusa.
Seit Anfang Jahr kamen schon über 10 000 Flüchtlinge nach Lampedusa.
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Wie die italienische Behörden berichten, kamen mehrerer Passagiere ums Leben.

Bisher wurden sieben Leichen geborgen, 79 Menschen konnten von der Küstenwache gerettet werden.

Das zehn Meter lange Boot sei in der Nacht wenige Seemeilen südlich der Insel gesunken, als die Küstenwache sich bereits näherte. An der Suche nach Überlebenden beteiligten sich Militär-, Handelsschiffe und ein Helikopter.

Lampedusa liegt südlich von Sizilien rund 300 Kilometer von der libyschen Küste entfernt. Immer wieder versuchen Flüchtlinge von Libyen und Tunesien aus, Lampedusa, Sizilien oder Malta zu erreichen. Das Gebiet im Mittelmeer ist eine der meistbefahrenen Routen afrikanischer Flüchtlinge nach Europa.

Immer mehr Flüchtlinge

Vor allem in den Sommermonaten kommen Tausende Afrikaner nach Lampedusa, die illegal in Italien einwandern wollen. Immer wieder ertrinken Passagiere, andere verdursten auf der tagelangen Überfahrt.

Zuletzt waren am 26. Juli nach dem Untergang eines Flüchtlingsschiffes vor Tunesien 17 Menschen vermisst gemeldet worden; auch ihr Boot war auf dem Weg nach Italien gewesen.

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums kamen zwischen Januar und Ende Juli des Jahres 178 Schiffe mit mehr als 10´000 Flüchtlingen an Bord auf Lampedusa an, während es im selben Zeitraum des Vorjahres knapp 7000 Flüchtlinge gewesen waren.

(rr/sda)

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