Flugzeugunglück
Flugschreiber von Air-Algérie-Maschine geborgen
publiziert: Freitag, 25. Jul 2014 / 07:36 Uhr / aktualisiert: Freitag, 25. Jul 2014 / 18:27 Uhr

Paris - Nach dem Flugzeugabsturz in Mali ist das zerschellte Wrack der Unglücksmaschine gefunden und der Flugschreiber geborgen worden. Keiner der 118 Insassen der Maschine der Air Algérie hat das Unglück überlebt.

4 Meldungen im Zusammenhang

Das sagte der französische Staatspräsident François Hollande am Freitag. Frankreichs Regierung vermutete schlechtes Wetter als Absturzursache und schloss einen Abschuss praktisch aus. Französische Soldaten sollten die Blackbox zur Auswertung in die rund hundert Kilometer von der Absturzstelle in der Region Gossi entfernte nordmalische Stadt Gao bringen.

Rund hundert Soldaten waren zuvor am Fundort des Wracks eingetroffen, um die Absturzstelle zu sichern und die Toten zu bergen. Das Flugzeug vom Typ McDonnell Douglas MD-83 war in der Nacht zum Donnerstag auf dem Weg von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou nach Algier über Mali abgestürzt. Erst in der Nacht zum Freitag wurde das zerschellte Wrack in der Nähe der Grenze zu Burkina Faso entdeckt.

In kleine Einzelteile zerlegt

An Bord der Unglücksmaschine waren nach neuesten Angaben des Elysée-Palastes 118 Insassen, darunter 51 Franzosen und nach Angaben des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) auch eine Schweizerin.

Erste Bilder vom Absturzort zeigten ein völlig in kleine Einzelteile zersplittertes Flugzeugwrack. Die Bergungsarbeiten könnten sich aufgrund der schlechten Wetterbedingungen hinziehen. "Die Maschine ist über der Sahelzone abgestürzt. Der Sand und vor allem der Regen erschweren die Arbeit der Bergungskräfte", sagte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Freitag an einer Pressekonferenz in Paris.

Die Internationale Polizeibehörde Interpol schickt zur Identifizierung der Opfer ein Spezialteam. Man liefere jegliche Hilfe, um sicherzustellen, dass die Opfer so schnell und sorgfältig wie möglich identifiziert werden könnten, teilte Jean-Michel Louboutin, der Direktor der Organisation mit Sitz in Lyon, am Freitag mit.

"Extrem schlechtes Wetter"

Auf der Suche nach der Absturzursache würden alle Hypothesen untersucht, "vor allem klimatische", sagte Staatschef Hollande. Die Wetterbedingungen in der Region seien zum Zeitpunkt des Absturzes "extrem schlecht" gewesen.

Frankreichs Verkehrs-Staatssekretär Frédéric Cuvillier sagte, ein Raketenabschuss könne praktisch ausgeschlossen werden: "Wir haben von Anfang an die Möglichkeit eines Schusses vom Boden aus ausgeschlossen, der höchst unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich ist", sagte er dem Sender France 2.

Staatssekretärin Fleur Pellerin hob in Ouagadougou hervor, es habe sich nach Erkenntnissen der französischen und burkinischen Behörden "keine verdächtige Person" an Bord befunden. Experten hatten einen Terroranschlag zuvor nicht ausgeschlossen.

In Mali hatte die französische Armee im vergangenen Jahr eine Offensive gegen islamistische Rebellen geführt, die zuvor den Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Das französische Militär ist weiterhin in der Region um Gao präsent. In dem riesigen und schwer zu kontrollierenden Wüstengebiet sind Islamisten sowie Rauschgiftschmuggler und andere Banditen aktiv.

Drei Abstürze - 460 Tote

Der internationale Luftfahrtverband IATA erklärte derweil, er werde sich für die Sicherheit des weltweiten Flugverkehrs einsetzen. Nach drei Tragödien mit insgesamt mehr als 460 Toten innerhalb einer Woche "werden viele Leute aus verständlichen Gründen die Flugsicherheit hinterfragen", sagte IATA-Chef Tony Tyler.

Der Luftfahrtverband werde alles tun, um die Ursachen der Unglücke zu klären und dafür zu sorgen, dass sich ähnliche Katastrophen nicht wiederholten. "Unsere oberste Priorität ist die Sicherheit. Und trotz der Ereignisse der vergangenen sieben Tagen ist Fliegen sicher", betonte Tyler. "An Bord eines Flugzeuges zu gehen gehört immer noch zu den sichersten Dingen überhaupt."

Am 17. Juli war ein Jet von Malaysian Airlines mutmasslich von prorussischen Separatisten abgeschossen worden und im Osten der Ukraine abgestürzt. Alle 298 Menschen wurden dabei getötet. Am Mittwoch war ein taiwanisches Flugzeug bei heftigem Regen im Südwesten Taiwans abgestürzt, 48 Menschen kamen dabei ums Leben.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Paris - Der Absturz des Air-Algérie-Flugzeugs im Juli 2014 ist gemäss französischen ... mehr lesen
Auf der Grundlage der ersten Erkenntnisse soll rasch eine Anweisung herausgebracht werden, wie Piloten mit einer ähnlichen Situation umgehen können. (Symbolbild)
Dakar - Nach dem Flugzeugabsturz in Mali haben Experten den zweiten Flugschreiber der Unglücksmaschine gefunden. Die Blackbox sei am Samstagmorgen an der Absturzstelle entdeckt worden, sagte eine Sprecherin der UNO-Mission in Mali (Minusma). mehr lesen 
Paris - Nach dem Absturz einer ... mehr lesen
Algier - Über dem westafrikanischen ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Francesco Schettino: Weil er das Schiff verliess, wurde er als  «Käptain Feigling» verspottet.
Francesco Schettino: Weil er das Schiff ...
Schiffsunglück  Florenz - Kapitän Francesco Schettino ist mehr als vier Jahre nach der Havarie der «Costa Concordia» auch in zweiter Instanz zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Das Berufungsgericht in Florenz bestätigte damit das Urteil aus erster Instanz. mehr lesen 
Heute Nachmittag ist es auf der Autobahn A14 in Ebikon zu einem Unfall zwischen einem Lastwagen und einem Auto gekommen. Der Lastwagen ... mehr lesen  
Durch den Unfall entstanden an den Fahrzeugen, an der Strasseneinrichtung und am Radargerät ein Sachschaden von über 100'000 Franken.
Die Wege mancher Autofahrer sind unergründlich.
Am Dienstag, 31. Mai 2016, kurz vor 08.30 Uhr, ereignete sich im Bereich der Unterführung Rothausstrasse in Muttenz BL eine Frontalkollision zwischen zwei Personenwagen. Eine Person wurde dabei leicht ... mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten