Sturm auf Provinz Idlib

Folter in syrischen Spitälern - WHO entsetzt

publiziert: Freitag, 9. Mrz 2012 / 16:38 Uhr
Militär in Syrien.
Militär in Syrien.

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich am Freitag entsetzt gezeigt über Berichte von Folter in syrischen Spitälern. Die Neutralität von Spitälern und des medizinischen Personals müsse unter allen Umständen respektiert werden, forderte ein Sprecher.

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«Wir sind tief besorgt über Videodokumente, die zeigen, wie Ärzte in einem Spital von Homs bei der Folterung von Patienten mithelfen», erklärte Tarik Jasarevic. Spitäler müssten ihre Patienten ohne Rücksicht auf Hautfarbe oder ethnische Zugehörigkeit pflegen.

Der Sprecher fügte an, dass es der UNO-Organisation nicht möglich sei, die Authentizität der Aufnahmen zu überprüfen. Der britische Fernsehsender Channel 4 hatte am Montag Bilder ausgestrahlt, die seinen Angaben zufolge medizinisches Personal zeigen, das an Folterhandlungen an verletzten Demonstranten teilnahm.

Die WHO entsandte eine zwei Personen umfassende Notequipe nach Damaskus. Sie sollen in den nächsten drei Monaten der Bevölkerung helfen, sofern sie von der Regierung in die entsprechenden Gebiete gelassen werden. «Wir hoffen, demnächst Zugang zu erhalten», sagte Jasarevic.

Für das Unterfangen stehen vier Millionen Dollar bereit. Damit sollen vorerst die Kapazitäten zur Behandlung der Verletzten erhöht werden. Genauere Angaben über die Bedürfnisse in den von der Gewalt betroffenen Gebieten würden in der nächsten Woche erhoben, sagte der Sprecher.

Armee stürmt vier Dörfer in Provinz Idlib

Die syrische Armee stürmte derweil vier Dörfer in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes. Die Sicherheitskräfte durchsuchten auf der Fahndung nach Deserteuren Häuser in der Region an der türkischen Grenze, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

Milad Dafl, ein Mitglied des Syrischen Revolutionsausschusses, sagte, im Bezirk Dschabal al-Sawija in Idlib seien Soldaten mit Panzern aufgefahren. Zahlreiche Bewohner mehrerer Dörfer und der Stadt Idlib sind den Angaben zufolge bereits auf der Flucht.

Oppositionelle berichteten, in Dschabal al-Sawija seien zwei Männer in ihren Häusern erschossen worden. In Homs, Hama und anderen Provinzen zählten die Aktivisten bis zum Mittag insgesamt 18 Todesopfer.

Nach Tagen relativer Ruhe nahmen Panzer am Freitag erneut Wohnviertel von Homs unter Beschuss, in denen vor allem Anhänger der Protestbewegung leben, wie Menschenrechtsaktivisten berichteten.

Die jüngste Eskalation der Gewalt in Syrien hat die Zahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei stark ansteigen lassen. Derzeit würden knapp 12'000 Syrer in Auffanglagern im Süden der Türkei beherbergt, verlautete am Freitag aus türkischen Diplomatenkreisen.

(bert/sda)

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