Ford muss fast zwei Millionen Autos zurückrufen

publiziert: Donnerstag, 12. Okt 2000 / 13:29 Uhr

Oakland - Der Autohersteller Ford gerät immer stärker unter Druck: Nach den Schlagzeilen um möglicherweise defekte Firestone-Reifen, die vor allem auf dem Ford Explorer montiert waren, muss der Autokonzern nach einem Gerichtsurteil jetzt mehr als 1,7 Millionen Fahrzeuge wegen fehlerhafter Zündungen zurückrufen.

Richter Michael Ballachey erklärte am Mittwoch, Ford habe seit fast zwanzig Jahren von dem Problem gewusst und seine Kunden nicht gewarnt. In diesem Fall sei es um die Vertuschung eines gefährlichen Zustands gegangen.

Das Urteil erging auf Grund einer Sammelklage im Namen von 3,5 Millionen Kunden. Die Ankläger hatten erklärt, die Motoren ihrer Fahrzeuge seien oft ausgegangen, weil die Zündung falsch eingebaut worden sei und deshalb während der Fahrt heiß werde. Es war das erste Mal, dass ein Richter in den Vereinigten Staaten eine Rückrufaktion anordnete. Dies übernehmen normalerweise Regierungsbehörden, doch Ballachey erklärte, er habe das Recht dazu.

Die Unternehmensführung von Ford teilte diese Ansicht jedoch nicht. Außerdem sei die Aktion sinnlos, weil die Fahrzeuge intakt seien, hieß es in einer Stellungnahme. Ballachey erklärte, Ford habe die Behörden immer wieder getäuscht und ausgesagt, es gebe keine Probleme mit den Zündungen in den zwischen 1983 und 1995 gebauten Modellen. Ford habe in den gesamten USA etwa 23 Millionen Fahrzeuge mit defekter Zündung ausgeliefert. Ähnliche Sammelklagen drohen Ford in fünf weiteren Staaten. Aus Unterlagen des Autoherstellers ging hervor, dass ein Ingenieur die Unternehmensführung vor den fehlerhaften Zündungen warnte und dies auch in Tests belegen konnte. Ein Umbau der Fahrzeuge hätte nach den Dokumenten etwa vier Dollar pro Fahrzeug gekostet.

Ford-Anwalt Richard Warmer erklärte, die Unterlagen in diesem Fall deuteten nicht auf ein Sicherheitsproblem hin. Nach Ansicht von Beobachtern wird die Rückrufaktion allein in Kalifornien Ford mindestens 125 Millionen Dollar kosten. Das Unternehmen hatte 1987 bereits 1,1 Millionen Autos wegen falsch eingebauter Zündungen in die Werkstätten gerufen. Ford war zudem im Zusammenhang mit der Rückrufaktion von 6,5 Millionen Reifen des Herstellers Bridgestone/Firestone unter Druck geraten. Nach Ermittlungen der Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) haben Unfälle der vergangenen Jahre mit 101 Todesopfern möglicherweise ihre Ursache in defekten Firestone-Reifen, die vor allem bei dem Sportwagen Ford Explorer eingesetzt wurden. Bridgestone/Firestone hatte erklärt, möglicherweise habe das Design des Explorers eine Rolle bei den Unfällen gespielt. Ford hatte dagegen betont, der Explorer sei sicherer als andere Modelle dieser Fahrzeugart.

(sda)

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