Formel 1: Ferrari-Renaissance mit Sieg für Michael

publiziert: Sonntag, 14. Sep 2003 / 18:15 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 14. Sep 2003 / 18:43 Uhr

Michael Schumacher ist mit einem glanzvollen Sieg im Grand Prix von Italien in Monza wieder Titelkandidat Nummer 1. Der Ferrari-Fahrer schlug den Mitfavoriten Montoya sicher. Räikkönens Chancen sind intakt, nach dem 4. Platz aber geringer als zuvor.

Vor den beiden letzten Rennen in Indianapolis und in Suzuka führt Schumacher im WM-Zwischenklassement mit drei Punkten Vorsprung vor Juan Pablo Montoya und sieben vor Kimi Räikkönen.

Das Trio wird nun den Titel unter sich ausmachen. Ralf Schumacher, Fernando Alonso, Rubens Barrichello und David Coulthard fielen in Monza aus ganz verschiedenen Gründen ausser Rang und Traktanden.

Pechsträhne bei Sauber

Das Sauber-Team wurde seine Pechsträhne auch in Monza nicht los. Heinz-Harald Frentzen lag in der zweitletzten Runde auf dem 7. Platz, als mit einem Male der Antrieb des Wagens versagte.

Zu den Profiteuren des Missgeschicks schien wenigstens Nick Heidfeld zu gehören. Er war war auf Platz 8 vorgerückt, wurde aber auf dem Weg zu einem unverhofften WM-Punkt -- dem ersten für das Schweizer Team seit dem Rennen auf dem Nürburgring am 29. Juni -- ein paar Kilometer vor dem Ziel noch von Fernando Alonso abgefangen. Der Spanier war nach einem Dreher im Qualifying vom letzten Startplatz losgefahren.

Heidfeld schilderte hinterher die leidigen Umstände: "Alonso konnte überhaupt erst zu mir aufschliessen, weil ich von Baumgartner mehrere Runden lang eingebremst worden war. Im entscheidenden Moment bekam ich die blaue Flagge zu sehen, musste also Gené Platz zum Überrunden machen. Alonso benützte diesen Augenblick, um ebenfalls an mir vorbei zu ziehen."

Frentzen wusste nach dem Rennen lediglich zu berichten, dass er hinter sich plötzlich seltsame Töne vernommen habe. "Es könnte sich um einen Getriebe- oder einen Antriebswellendefekt gehandelt haben", vermutete der Deutsche und hatte damit Recht. Die Sauber-Techiker orteten den Defekt im Getriebe.

Reifen ausgeglichen

Eine wesentliche Erkenntnis des Rennens betrifft die Reifen. Der Vorteil, den die Michelin-Teams während des ganzen Sommers ausgespielt hatten, scheint sich weitgehend verflüchtigt zu haben, nachdem die bisher verwendeten Vorderradreifen nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Franzosen kamen am Sonntag zu insgesamt 20 Punkten -- nur einen mehr als Bridgestone mit Schumacher, Rubens Barrichello (3.) und Jacques Villeneuve (6.). Wenn Frentzens Auto durchgehalten hätte, lautete das Verdikt sogar 21:19 zu Gunsten der Japaner.

Michael wieder glücklich

Michael Schumacher sprach nach dem 68. GP-Sieg von einem der schönsten Tage seiner Karriere. Nach mehrheitlich besorgniserregnden Vorstellungen des Ferrari-Teams in den letzten Wochen darf der Deutsche wieder an seinen 6. WM-Titel glauben.

Barrichello war zwar nie in der Lage, seinem Teamkollegen irgendwelche Unterstützung im Kampf gegen Montoya zu gewähren, hielt ihm aber wenigsten Räikkönen vom Hals.

Gené für BMW-Williams

Marc Gené, der in der Nacht zum Samstag als Ersatzmann für Ralf Schumacher nominiert worden war, half mit dem 5. Rang dem BMW-Williams-Team den Spitzenplatz in der WM der Konstrukteure mit Erfolg zu verteidigen. Mangelnde Rennpraxis konnte der Spanier, der seinen 34. Grand Prix nach fast dreijähriger Pause bestritt, aber nicht verbergen.

Nach zehn Rennen ohne Punktgewinn vermochte sich Jacques Villeneuve endlich wieder einmal in Szene zu setzen. Der Kanadier musste sich überrunden lassen, wurde aber als Sechster vor Mark Webber abgewinkt, der in jüngerer Zeit mehrmals für positive Schlagzeilen gesorgt hatte.

Jarno Trullis Vorstellungen war schon nach einer halben Runde zu Ende. Mit dem Renault war er wie gewohnt sehr rasant gestartet und in der Schikane nach der Zielgerade bereits Dritter hinter Schumacher und Montoya.

Bald darauf fiel der Hydraulik-Druck zusammen, was das Aus für den Italiener bedeutete. David Coulthard war nach 45 von 53 Runden noch Fünfter hinter Räikkönen, als der Mercedes-Motor mit einem Male verstummte.

Resultat am Grand Prix von Italien

(53 Runden à 5,793 km = 306,720 km)

1. Michael Schumacher (De), Ferrari, 1:14:19,838 (247,585 km/h). 2. Juan Montoya (Kol), Williams-BMW, 5,294 Sekunden zurück. 3. Rubens Barrichello (Br), Ferrari, 11,835. 4. Kimi Räikkönen (Fi), McLaren-Mercedes, 12,834. 5. Marc Gené (Sp), Williams-BMW, 27,891. 6. eine Runde zurück: Jacques Villeneuve (Ka), BAR-Honda. 7. Mark Webber (Au), Jaguar-Cosworth. 8. Fernando Alonso (Sp), Renault. 9. Nick Heidfeld (De), Sauber-Petronas. 10. Giancarlo Fisichella (It), Jordan-Ford. 11. zwei Runden zurück: Zsolt Baumgartner (Un), Jordan-Ford. 12. Nicolas Kiesa (Dä), Minardi-Cosworth. 13. drei Runden zurück: Heinz-Harald Frentzen (De), Sauber-Petronas (nicht am Ziel). -- 20 Fahrer gestartet, 12 am Ziel, 13 klassiert. -- Schnellste Runde: Schumacher (14.) in 1:121,832 (254,848 km/h).

Ausfälle

Trulli (1. Runde/3. Platz): Hydraulik. Wilson (3./19.): Getriebe. Da Matta (4./12.): Dreher nach Reifenschaden. Button (25./12.). Verstappen (28./16.): Ölkühler leck. Panis (36./14.): Bremspedal. Coulthard (46./5.): Motor. Frentzen (51./7.): Getriebe.

Startaufstellung

1 Michael Schumacher 1:20,963 (257,586 km/h). 2 Montoya 0,051 Sekunden zurück. 3 Barrichello 0,279. 4 Räikkönen 0,503. 5 Gené 0,871. 6 Trulli 0,981. 7 Button 1,338. 8 Coulthard 1,508. 9 Panis 1,525. 10 Villeneuve 1,754. 11 Webber 1,791. 12 Da Matta 1,951. 13 Fisichella 2,029. 14 Frentzen 2,253. 15 Wilson 2,521. 16 Heidfeld 2,840. 17 Verstappen 4,115. 18 Baumgartner 4,918. 19 Kiesa 5,815. 20 Alonso 19,442 (Dreher).

WM-Stand (14/16)

Fahrer: 1. Michael Schumacher 82. 2. Montoya 79. 3. Räikkönen 75. 4. Ralf Schumacher 58. 5. Barrichello 55. 6. Alonso 55. 7. Coulthard 45. 8. Trulli 24. 9. Webber 17. 10. Button 12. 11. Fisichella 10. 12. Da Matta 8. 13. Frentzen 7. 14. Panis 6. 15. Villeneuve 6. 16. Gené 4. 17. Heidfeld 2. 18. Firman 1. 19. Pizzonia 0. 20. Verstappen 0. 21. Wilson 0. 22. Baumgartner 0. 23. Kiesa 0.

Teams: 1. BMW-Williams 141. 2. Ferrari 137. 3. McLaren-Mercedes 120. 4. Renault 79. 5. BAR-Honda 18. 6. Jaguar-Cosworth 17. 7. Toyota 14. 8. Jordan-Ford 11. 9. Sauber-Petronas 9. 10. Minardi-Cosworth 0.

Nächstes Rennen

Grand Prix der USA in Indianapolis am 28. September.

(von Hans Hug, Monza/Si)

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