Formel 1: Plätze 3 und 5 - Wunderbarer Sauber-Tag

publiziert: Sonntag, 28. Sep 2003 / 23:27 Uhr / aktualisiert: Montag, 29. Sep 2003 / 08:02 Uhr

Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld haben dem Sauber- Team ein grossartiges Abschiedsgeschenk beschert. Die Gladbacher belegten im Grand Prix der USA die Plätze 3 und 5 und machten in der Teamwertung auf sensationelle Weise den Sprung vom 9. auf den 5. Platz möglich.

Als Sieger des turbulenten und vom Regen beeinträchtigten Rennens wurde Michael Schumacher vor dem aus der Pole-Position gestarteten Kimi Räikkönen abgewinkt. Juan Montoya belegte nach einem total verkorksten Auftritt nur den 6. Platz.

Der Kolumbianer ist damit im Titelkampf ausgeschieden. Schumacher liegt nun in der Gesamtwertung neun Punkte vor Räikkönen und benötigt damit in zwei Wochen beim Saisonfinale in Suzuka (Jap) nur noch einen Punkt respektive den 8. Rang, um zum vierten Mal hintereinander und als erster Formel-1-Fahrer zum sechsten Mal Weltmeister zu werden.

Die nach dieser Saison bei Sauber nicht mehr erwünschten Frentzen und Heidfeld, die von den Startplätzen 15 und 13 losgefahren waren, zählten zu den grossen Profiteuren der Wetterkapriolen, die sich während der über 73 Runden führenden Prüfung abspielten.

Schon vor dem Start hatten Hagel (!) und Regen eingesetzt, auf die Reise geschickt konnten die Fahrer dann aber doch bei mehrheitlich trockener Piste werden. Schon bald aber setzte erneut Regen ein, was den Wechsel von Trockenreifen auf Intermediates nötig machte. Bei diesen Verhältnissen waren die mit Bridgestone-Reifen ausgerüsteten Fahrer im Vergleich zu der auf Michelin-Pneus rollenden Konkurrenz im Vorteil.

"Ich bin sprachlos"

Nur zwei Wochen nach dem grausamen Pech im Grand Prix von Italien in Monza, als Frentzen kurz vor Schluss an 7. Stelle liegend mit einem Getriebeschaden ausgeschieden war, kehrte nun das Glück in jenem Masse zurück, das nicht nur im Sauber-Team niemand für möglich gehalten hätte.

"Ich bin sprachlos", sagte der gerührte Teamchef Peter Sauber. "Für mich ist heute ein Märchen wahr geworden." Zu diesem Märchen gehörte auch, dass erstmals ein Fahrer mit einem Sauber-Auto ein Formel-1-Rennen anführte. Frentzen übernahm die Spitzenposition nach zwei Dritteln der Distanz für eine Runde, bevor er seinen zweiten Boxenstopp einlegte.

Der unerwartet ergiebige Punktesegen, zehn an der Zahl, hat nicht nur für einen unglaublich erfolgreichen Abstecher in die Vereinigten Staaten gesorgt, sondern zugleich die gesamte Saison gerettet. Mit nun 19 Punkten überholte das Sauber-Team in der Konstrukteuren-Wertung mit einem Schlag BAR (18), Jaguar (18), Toyota (14) und Jordan (13) und hat sich damit mit einem Schlag von der 9. auf die 5. Position verbessert.

Frentzen sorgte zudem dafür, dass das Sauber-Team zum sechsten Mal bei einer Siegerehrung dabei sein konnte. Er selber (Monza 1995), der Brite Johnny Herbert (Monte Carlo 1996 und Mogyorod 1997), Jean Alesi (Francorchamps 1998) und Heidfeld (Sao Paulo 2001) waren ebenfalls mit einem "Zürcher Auto" auf Platz 3 gefahren.

Heidfeld machte als Fünfter das zweitbeste Teamergebnis in der Formel 1 perfekt; besser hatte Sauber lediglich in Monte Carlo vor sieben Jahren abgeschnitten, als Frentzen hinter Herbert Vierter geworden war.

Pechvogel Montoya...

Derweil Michael Schumacher seinen sechsten Saisonsieg und den 70. Triumph insgesamt einfuhr und sich Räikkönen eine ganz minime Titelchance aufrecht erhielt, lief für Montoya alles schief, was schief laufen konnte.

Vorerst sorgte die nicht optimal funktionierende Tankanlage beim ersten Stopp dafür, dass der Kolumbianer fast doppelt so lange als vorgesehen hatte innehalten müssen. Dann wurde Montoya nach einem Rencontre aus der 3. Runde mit Rubens Barrichello mit einer Drive-Through-Strafe belegt, so dass er einmal ohne anzuhalten den Umweg über die Boxengasse nehmen musste. Und schliesslich war er zu lange mit Trockenreifen unterwegs und schlitterte so bedeutend länger als die Konkurrenz hoffnungslos auf der Strecke herum.

"Das war ein unheimlich schöner und wichtiger Sieg an einem Tag voller Emotionen. Ich bin so unendlich glücklich und möchte allen im Team danken", sagte der sichtlich bewegte Michael Schumacher. "Mit neun Punkten Vorsprung nach Suzuka zu kommen ist ideal. Es hätte fast nicht besser laufen können."

Räikkönen weiss natürlich um die Schwierigkeit, Michael Schumacher noch verdrängen zu können. Aufgegeben hat der junge Finne den Kampf aber noch nicht:"Meine Chance ist natürlich schon sehr gering. Michael muss aber in Japan erst einmal ins Ziel kommen. Es kann noch viel passieren."

... und Button

Für Barrichello hatte die Berührung mit dem Williams-BMW mit Montoya noch fatalere Folgen. Der Vorjahressieger rutschte ins Kiesbeet und musste den Ferrari stehen lassen. Der grösste Pechvogel war indes Jenson Button. Der Brite war auf dem Weg zu einem Podestplatz, als der Honda-Motor in der 42. Runde den Geist aufgab.

Grand Prix der USA in Indianapolis

Klassierung

1. Michael Schumacher (De), Ferrari, 1:33:35,997 (196,164 km/h). 2. Kimi Räikkönen (Fi), McLaren-Mercedes, 18,258 Sekunden zurück. 3. Heinz-Harald Frentzen (De), Sauber-Petronas, 37,964. 4. Jarno Trulli (It), Renault, 48,329. 5. Nick Heidfeld (De), Sauber-Petronas, 56,403. 6. eine Runde zurück: Juan Montoya (Kol), Williams-BMW. 7. Giancarlo Fisichella (It), Jordan-Ford. 8. zwei Runden zurück: Justin Wilson (Gb), Jaguar-Cosworth. 9. Cristiano da Matta (Br), Toyota. 10. vier Runden zurück: Jos Verstappen (Ho), Minardi-Cosworth. 11. Nicolas Kiesa (Dä), Minardi-Cosworth.

20 Fahrer gestartet, 11 klassiert und im Ziel. -- Schnellste Runde: Michael Schumacher in 1:11,670.

Ausfälle

Barrichello (3. Runde): Dreher/Rencontre mit Montoya. Ralf Schumacher (22.): Dreher. Webber (22.): Dreher. Panis (28.): Dreher. Button (42.): Motor. Alonso (45.): Motor. Coulthard (46.): Elektronik. Firman (49.): Elektronik. Villeneuve (64.): Motor.

WM-Stand (15/16)

Fahrer: 1. Michael Schumacher 92. 2. Räikkönen 83. 3. Montoya 82. 4. Ralf Schumacher 58. 5. Barrichello 55. 6. Alonso 55. 7. Coulthard 45. 8. Trulli 29. 9. Webber 17. 10. Frentzen 13. 11. Fisichella 12. 12. Button 12. 13. Da Matta 8. 14. Heidfeld 6. 15. Panis 6. 16. Villeneuve 6. 17. Gené 4. 18. Firman 1. 19. Wilson 1. -- Teams: 1. Ferrari 147. 2. BMW-Williams 144. 3. McLaren-Mercedes 128. 4. Renault 84. 5. Sauber-Petronas 19. 6. BAR-Honda 18. 7. Jaguar-Cosworth 18. 8. Toyota 14. 9. Jordan-Ford 14. 10. Minardi-Cosworth 0.

Startaufstellung

1 Räikkönen 1:11,670 (210,565 km/h). 2 Barrichello 0,124 zurück. 3 Panis 0,250. 4 Montoya 0,278. 5 Ralf Schumacher 0,408. 6 Alonso 0,417. 7 Michael Schumacher 0,524. 8 Coulthard 0,627. 9 Da Matta 0,656. 10 Trulli 0,896. 11 Button 1,025. 12 Villeneuve 1,380. 13 Heidfeld 1,413. 14 Webber 1,599. 15 Frentzen 1,777. 16 Wilson 1,915. 17 Fisichella 2,128. 18 Firman 2,357. 19 Verstappen 3,690. 20 Kiesa 3,974.

Letztes Rennen: Grand Prix von Japan in Suzuka am 12. Oktober.

(von David Bernold/Si)

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