Formel-1: Siebter Montreal-Sieg für Schumi

publiziert: Sonntag, 13. Jun 2004 / 20:26 Uhr / aktualisiert: Montag, 14. Jun 2004 / 11:10 Uhr

Michael Schumacher ist auf dem Weg zum 7. Titel nicht zu bremsen. Der Weltmeister kam im Grand Prix von Kanada vor seinem Bruder Ralf zum 7. Sieg in diesem Jahr. Giancarlo Fisichella holte im Sauber als Sechster drei weitere WM-Punkte.

Das Podest mit Ralf Schumacher (BMW Williams), Sieger Michael Schumacher (Ferrari) und Rubens Barrichello (Ferrari).
Das Podest mit Ralf Schumacher (BMW Williams), Sieger Michael Schumacher (Ferrari) und Rubens Barrichello (Ferrari).
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Der Entscheid der Sauber-Crew, auf eine Zwei-Stopp-Strategie zu setzen, hat sich ein weiteres Mal als goldrichtig erwiesen. Dass der Zürcher Rennstall im vierten Rennen in Folge ein Auto unter die ersten acht brachte, war auch das Verdienst Fisichella, der erneut eine fehlerlose Vorstellung ablieferte.

Schrecksekunde wegen Massa

In die Freude über das neuerliche Erfolgserlebnis mischte sich bei Sauber allerdings eine Schrecksekunde. Felipe Massa kam fünf Runden vor Schluss von der Strecke ab und prallte mit grosser Wucht in einen Reifenstapel. Glücklicherweise blieb der junge Brasilianer unverletzt und konnte das demolierte Auto aus eigener Kraft verlassen.

Das Sauber-Team verteidigte mit nunmehr 13 Punkten Platz 5 in der Konstrukteuren-Wertung erfolgreich; Verfolger McLaren-Mercedes, für den Kimi Räikkönen Siebter und David Coulthard Neunter wurden, bringt es mittlerweile auf 7 Punkte. Räikkönen wäre diesmal aber wohl vor Fisichella klassiert, wäre er von den Rennkommissären nicht mit einer "Drive-Through-Strafe" belegt worden. Der Finne war sanktioniert worden, weil er die Sicherheitslinie am Ende der Boxenstrasse überfahren hatte. Coulthard, Neunter des Qualifyings, war in der ersten Runde Christian Klien und Mark Webber ins Gehege gekommen und musste sich nach einem Dreher an 16. Stelle einreihen.

Michael Schumacher hätte nach dem Grand Prix im nahe gelegenen Casino getrost viel Geld auf die "7" setzen können; sie hätte ihm wohl auch am Spieltisch Glück gebracht. Auf dem Rundkurs auf der Ile Notre-Dame triumphierte der Titelhalter mit dem 7. Sieg im laufenden Championat ebenfalls zum 7. Mal und ist damit der erste Fahrer, der das gleiche Formel-1-Rennen so oft für sich entschieden hat. Insgesamt wars der 77. Triumph des Deutschen.

Dem neuerlichen Erfolg lag wie bei Sauber eine auf zwei Zwischenhalten basierende Taktik zu Grunde. "Wir haben von Beginn an gewusst, dass wir im Kampf um die Pole-Position nur wenig Chancen haben werden, dafür aber fürs Rennen über eine sehr starkes Auto verfügen. Wir sind deshalb das Risiko eingegangen, von etwas weiter hinten loszufahren." Michael Schumacher hatte im Abschlusstraining nur Platz 6 erreicht. Der drittplatzierte Rubens Barrichello war aus Position 7 gestartet.

Fünftes Schumacher-Double

Zusammen mit Bruder Ralf sorgte Michael Schumacher für das fünfte "familieninterne Double", das bereits dritte in Montreal nach 2001 und im Vorjahr. Ralf Schumacher seinerseits zeigte sich gleichwohl etwas enttäuscht, dass es ihm nicht zum Sieg gereicht hat. "Wer aus der Pole-Position startet, hofft natürlich, als Erster ins Ziel zu kommen. Wenigstens sind wir wieder in der Lage, vorne mitzufahren." Juan Montoya (5.) lieferte ebenfalls den Beweis, dass es mit BMW-Williams wieder aufwärts geht.

Die Blau-Weissen hatten im bisherigen Verlauf der Saison die hohen Erwartungen nur selten erfüllen können. Für ein Team, das zu Saisonbeginn zu den grossen Titelkandidaten gehört hatte, waren die zwei Podestplätze, die Juan Montoya als Zweiter in Malaysia und als Dritter in Imola errungen hatte, zu wenig. Für Ralf Schumacher war der 4. Rang im GP von Australien bis gestern Sonntag die beste Saisonklassierung.

Sato: Fünfter Motorschaden

Unterschiedlich liefs einmal mehr den Fahrern des BAR-Teams. Derweil Jenson Button als Vierter auch im achten Grand Prix des Jahres in die Punkte fuhr, sah Takuma Sato die Zielflagge wiederum nicht. Der Japaner wurde zum mittlerweile fünften Mal (!) von einem Motorschaden gestoppt. Zu den Verlierern des Tages zählte auch Renault. Jarno Trulli kam nur wenige Meter weit, für Fernando Alonso kam das Aus in der 45. des über 70 Runden führenden Rennens. Dem Italiener und dem Spanier wurden Probleme mit der Kraftübertragung zum Verhängnis.

Montreal. Grand Prix von Kanada (70 Runden à 4,361 km = 305,270 km): 1. Michael Schumacher (De), Ferrari, 1:28:24,803 (207,165 km/h). 2. Ralf Schumacher (De), 1,062 Sekunden zurück. 3. Rubens Barrichello (Br), Ferrarai, 5,108. 4. Jenson Button (Gb), BAR-Honda, 20,409. 5. Juan Montoya (Kol), Williams-BMW, 21,200. 6. eine Runde zurück: Giancarlo Fisichella (It), Sauber-Petronas. 7. Kimi Räikkönen (Fi), McLaren-Mercedes. 8. Cristiano da Matta (Br), Toyota. 9. David Coulthard (Gb), McLaren-Mercedes. 10. Olivier Panis (Fr), Toyota. 11. zwei Runden zurück: Timo Glock (De), Jordan-Ford. 12. Nick Heidfeld (De), Jordan-Ford. 13. drei Runden zurück: Christian Klien (Ö), Jaguar-Cosworth. 14. vier Runden zurück: Zsolt Baumgartner (Un), Minardi-Cosworth.

20 Fahrer gestartet, 14 am Ziel und klassiert. -- Schnellste Runde: Barrichello (68. in 1:13,622 (213,246 km/h). WM-Stand (8/18).

Fahrer: 1. Michael Schumacher 70. 2. Barrichello 52. 3. Button 43. 4. Trullli 36. 5. Montoya 28. 6. Alonso 25. 7. Ralf Schumacher 20. 8. Sato 8. 9. Fisichella 8. 10. Massa 5. 11. Da Matta 4. 12. Coulthard 4. 13. Räikkönen 3. 14. Webber 3. 15. Heidfeld 2. 16. Panis 1. 17. Baumgartner 0. 18. Klien 0. 19. Glock 0. 20. Pantano 0. 21. Bruni 0. -- Teams: 1. Ferrari 122. 2. Renault 61. 3. BAR-Honda 51. 4. BMW-Williams 48. 5. Sauber-Petronas 13. 6. McLaren-Mercedes 7. 7. Toyota 5. 8. Jaguar-Cosworth 3. 9. Jordan-Ford 2. 10. Minardi-Cosworth 0.

Startaufstellung: 1 Ralf Schumacher 1:12,275 (217,220 km/h). 2 Button 0,066 zurück. 3 Trulli 0,748. 4 Montoya 0,797. 5 Alonso 1,033. 6 Michael Schumacher 1,080. 7 Barrichello 1,287. 8 Räikkönen 1,320. 9 Coulthard 1,406. 10 Klien 2,257. 11 Fisichella 2,399. 12 Da Matta 2,576. 13 Panis 2,616. 14 Webber 2,873. 15 Heidfeld 3,046. 16 Glock 4,048. 17 Massa (ohne Zeit). 18* Baumgartner 4,789. 19 Bruni (Start aus der Boxenstrasse). Sato (Start aus der Boxenstrasse). -- * = Baumgartner wegen Motorwechsels zurückversetzt.

Nächstes Rennen: Grand Prix der USA am 20. Juni in Indianapolis.

(David Bernold, Montreal/Si)

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