Umstritten
Forscher machen ernst: Erstes Klon-Baby im Jahr 2002
publiziert: Dienstag, 7. Aug 2001 / 11:55 Uhr
Washington - Bereits nächstes Jahr wollen Forscher der Welt die ersten geklonten Babys vorstellen. Der italienische Frauenarzt Severino Antinori und sein US-Kollege Panayiotis Zavos sind die Väter eines umstrittenen Klon-Programms.
Die beiden Gynäkologen waren für den frühen Dienstagabend zu einem Ausschuss der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften in Washington geladen. Ebenfalls vorgeladen wurden dort die kanadischen Raelians, eine Ufo- und Science-Fiction-gläubige Sekte, die nächstes Jahr auf den Bahamas Menschen klonen will.
Die eintägige Anhörung in den USA sollte beiden Teams die Gelegenheit bieten, ihre umstrittenen Vorhaben vor einem hochrangigen Expertenforum zu erläutern.
Aussenseiter
Antinori und sein Team wie auch die Clonaids-Direktorin Brigitte Boisselier gelten als Aussenseiter der Wissenschaft und werden wegen ihrer Pläne von Kollegen, von der Kirche und von Politikern gleichermassen kritisiert. In Washington werden sie vom Schotten Ian Wilmut, dem "Vater" von Klonschaf Dolly, und dem namhaften US-Biologen Rudolph Jaenisch vom Whitehead-Institut in Boston kritisiert.
Nichtsdestotrotz verhiess Antinori dem Ausschuss schon im Voraus "spektakuläre" Enthüllungen und freute sich über das "phänomenale Interesse in aller Welt". Er habe bereits 200 Paare für seine Klonexperimente ausgewählt und werde sie kostenlos behandeln, verriet er der "Daily Mail" in London.
Klonen auf dem Schiff
Babys klonen sei kein Kunststück, hatte er schon im März bei einer Tagung in Rom behauptet, und lediglich ein Mittel gegen die männliche Unfruchtbarkeit. Der "Sunday Times" sagte Antinori jetzt, dass der Startschuss im November fallen soll. Da immer mehr Länder das Klonen menschlicher Embryos verbieten, erwäge er, die Versuche auf einem Schiff in internationalen Gewässern auszuführen.
Bisher sind nur wenige Details bekannt. Aber Wissenschafter glauben aus ihnen erkennen zu können, dass Antinori und Zavis über die nötige Technologie verfügen. Jüngsten Zeitungsberichten zufolge will Antinori Hautzellen von der Hand der unfruchtbaren Männer entfernen und dann den Zellkern entnehmen.
Dieses Erbgut soll nach dem gleichen Verfahren, aus dem auch Dolly hervorging, einer entkernten Eizelle injiziert und mit ihr durch elektrische Stimulation verschmolzen werden. Den daraus entstehenden Embryo wollen die beiden Ärzte in die Gebärmutter der Frau einpflanzen - wie bei jeder anderen Fruchtbarkeitsbehandlung.
Das Gelingen steht allerdings in den Sternen. Klon-Pionier Wilmut war es erst beim 277. Versuch gelungen, Dolly in die Welt zu setzen. Weitere Tierexperimente am Roslin Institut in Edinburgh zeigten seinen Angaben zufolge, dass 98 Prozent der geklonten Embryos von der Gebärmutter abgestossen werden und die meisten ausgetragenen Klone missgebildet sind oder Organfehler haben.
Die eintägige Anhörung in den USA sollte beiden Teams die Gelegenheit bieten, ihre umstrittenen Vorhaben vor einem hochrangigen Expertenforum zu erläutern.
Aussenseiter
Antinori und sein Team wie auch die Clonaids-Direktorin Brigitte Boisselier gelten als Aussenseiter der Wissenschaft und werden wegen ihrer Pläne von Kollegen, von der Kirche und von Politikern gleichermassen kritisiert. In Washington werden sie vom Schotten Ian Wilmut, dem "Vater" von Klonschaf Dolly, und dem namhaften US-Biologen Rudolph Jaenisch vom Whitehead-Institut in Boston kritisiert.
Nichtsdestotrotz verhiess Antinori dem Ausschuss schon im Voraus "spektakuläre" Enthüllungen und freute sich über das "phänomenale Interesse in aller Welt". Er habe bereits 200 Paare für seine Klonexperimente ausgewählt und werde sie kostenlos behandeln, verriet er der "Daily Mail" in London.
Klonen auf dem Schiff
Babys klonen sei kein Kunststück, hatte er schon im März bei einer Tagung in Rom behauptet, und lediglich ein Mittel gegen die männliche Unfruchtbarkeit. Der "Sunday Times" sagte Antinori jetzt, dass der Startschuss im November fallen soll. Da immer mehr Länder das Klonen menschlicher Embryos verbieten, erwäge er, die Versuche auf einem Schiff in internationalen Gewässern auszuführen.
Bisher sind nur wenige Details bekannt. Aber Wissenschafter glauben aus ihnen erkennen zu können, dass Antinori und Zavis über die nötige Technologie verfügen. Jüngsten Zeitungsberichten zufolge will Antinori Hautzellen von der Hand der unfruchtbaren Männer entfernen und dann den Zellkern entnehmen.
Dieses Erbgut soll nach dem gleichen Verfahren, aus dem auch Dolly hervorging, einer entkernten Eizelle injiziert und mit ihr durch elektrische Stimulation verschmolzen werden. Den daraus entstehenden Embryo wollen die beiden Ärzte in die Gebärmutter der Frau einpflanzen - wie bei jeder anderen Fruchtbarkeitsbehandlung.
Das Gelingen steht allerdings in den Sternen. Klon-Pionier Wilmut war es erst beim 277. Versuch gelungen, Dolly in die Welt zu setzen. Weitere Tierexperimente am Roslin Institut in Edinburgh zeigten seinen Angaben zufolge, dass 98 Prozent der geklonten Embryos von der Gebärmutter abgestossen werden und die meisten ausgetragenen Klone missgebildet sind oder Organfehler haben.
(Gisela Ostwald/sda)
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