Fortschritt bei Atom-Gesprächen
Wien - Bei den Gesprächen in Wien zwischen der EU und Iran im Atomstreit hat sich nach Einschätzung beider Seiten ein Fortschritt abgezeichnet.
Auch der aussenpolitische Beauftragte der EU, Javier Solana, meinte in einer kurzen Stellungnahme nach dem zweitägigen Treffen in Wien: «Die Bemühungen waren es wert.» Beide Seiten wollen sich in der kommenden Woche erneut treffen.
In EU-Diplomatenkreisen war schon die Tatsache, dass nach dem ersten Zusammentreffen am Samstag ein zweites Treffen stattfand, als Zeichen für die Erfolgsaussicht der Bemühungen gewertet worden.
Wenn beide Seiten zu dem Ergebnis kämen, dass sich weitere Verhandlungen lohnten, sei das ein ausreichendes Ergebnis, sagte ein Diplomat.
Bereitschaft zu Verhandlungen?
Solana und Laridschani waren nach einem rund dreistündigen Treffen am Vortag erneut im österreichischen Kanzleramt zusammengekommen, um über das iranische Atomprogramm zu sprechen, bevor die Vereinten Nationen möglicherweise Strafen gegen Iran verhängen.
Bei den Gesprächen wollte Solana sondieren, ob Iran auf dem Verhandlungsweg zur Aussetzung seiner umstrittenen Urananreicherung bereit ist. Hauptstreitpunkt ist die Forderung des UNO-Sicherheitsrats, die Anreicherung als Vorbedingung für Verhandlungen zu stoppen.
Uneinigkeit über Sanktionen
Ein entsprechendes Ultimatum hatte der Iran am 31. August verstreichen lassen. Die USA fordern deshalb Beratungen über Sanktionen schon in der kommenden Woche.
Allerdings haben sich die Vetomächte China und Russland, die enge Wirtschaftsbeziehungen mit Iran unterhalten, bislang zurückhaltend zu dieser Möglichkeit geäussert.
Auch europäische Regierungen hegen Bedenken wegen der möglichen Auswirkungen von iranischen Gegenmassnahmen auf die Weltwirtschaft.
(bert/sda)
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