Frankreich: Überfälle von Randalierern häufen sich

In Bagnolet im Département Seine-Saint-Denis griffen in der Nacht ein dutzend Vermummte einen Bus an. Fünf von ihnen waren demnach mit Pistolen bewaffnet, wie die Verkehrsgesellschaft RATP mitteilte. Sie zwangen den Fahrer und die Passagiere in der Stadt nordöstlich von Paris zum Aussteigen und setzten das Fahrzeug in Brand. Niemand wurde verletzt.

Auch in Nanterre westlich von Paris wurde ein Bus angezündet. Laut dem Busfahrer warfen Vermummte am Mittwochabend an einer Haltestelle einen Brandsatz in das Fahrzeug. Der Fahrer und die Fahrgäste konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Zu Ausschreitungen kam es am Mittwochabend erneut in Grigny südwestlich der Hauptstadt. Rund 50 Jugendliche warfen im Quartier Grande Borne Steine auf vorbeifahrende Autos auf einer Nationalstrasse, wie die Polizei mitteilte. Nach dem Anrücken der Bereitschaftspolizei zogen sie sich zurück.

Auto in Brand gesetzt

Ein AFP-Journalist vor Ort berichtete von einem in Brand gesetzten Auto. Laut Polizei hatten die Angreifer vergeblich versucht, sich eines Linienbusses zu bemächtigen. Es gab keine Festnahmen.

Bereits am Sonntagnachmittag war es in Grande Borne zu Gewalttaten gekommen. Dabei war ein Bus und weitere Fahrzeuge in Brand gesetzt worden.

3000 Festnahmen vor einem Jahr

Am Freitag jährt sich der Beginn der landesweiten Vorstadt-Krawalle. Im November 2005 verhängte die Regierung in Paris dann den Ausnahmezustand. Mehr als 9000 Fahrzeuge gingen damals während der drei Wochen dauernden Unruhen in Flammen auf; fast 3000 mutmassliche Randalierer wurden festgenommen.

Der Polizeigeheimdienst Renseignements Généraux (RG) fürchtet nach einem Anfang der Woche bekannt gewordenen Bericht zum Jahrestag ein Wiederaufflammen der Krawalle.

(fest/sda)