Frankreich will sich an Kosten für G-8-Gipfel beteiligen

publiziert: Mittwoch, 4. Jun 2003 / 20:38 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 4. Jun 2003 / 21:45 Uhr

Bern/Paris - Frankreich will sich an eventuellen Entschädigungen für die Sachbeschädigungen im Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel beteiligen. Premierminister Jean-Pierre Raffarin bekräftigte einen entsprechenden Vorschlag Jacques Chiracs.

Premierminister Jean Pierre Raffarin.
Premierminister Jean Pierre Raffarin.
Raffarin rief François Nordmann, Schweizer Botschafter in Paris, an, um sich für die Zusammenarbeit während des Gipfels zu bedanken. Bei dieser Gelegenheit bekräftigte er Chiracs Aussagen vom Dienstag. Der französische Staatspräsident hatte gegenüber den Medien angedeutet, dass sich Frankreich an den Entschädigungen für Sachbeschädigungen beteiligen könnte.

Rund um den G-8-Gipfel war es vor allem in Genf und Lausanne zu Sachbeschädigungen gekommen. Der Tagungsort Evian, auf der anderen Seeseite gelegen, war durch ein Sicherheitsdispositiv geschützt.

Christian Masserey, Generalsekretär des Lausanner Gewerbeverbands, schätzt die Schäden an den Läden auf 300 000 bis 500 000 Franken. Hinzu kämen die Kosten für die Entfernung von Sprayereien und die Schäden auf Baustellen.

Gemäss dem Staatsvertrag, der im Frühjahr von den Eidg. Räten verabschiedet worden war, wäre Frankreich nicht dazu verpflichtet, sich an Sachentschädigungen zu beteiligen. Das sagte Jean-Jacques de Dardel, G-8-Koordinator im Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), auf Anfrage.

Der Vertrag sieht vor, dass sich Frankreich mit 12 Mio. Euro (18 Mio. Franken) an den Kosten beteiligt, die der Schweiz aus dem Gipfel erwachsen. Er hält zudem explizit fest, dass die Schweiz und Frankreich jeweils für die Schäden auf ihren Territorien verantwortlich sind, die sich aus Demonstrationen ergeben.

Der Bundesrat wird sich am kommenden Freitag mit möglichen Entschädigungsforderungen befassen.

(bert/sda)

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