Neues Gesetz

Frankreichs Nationalversammlung geht gegen Magermodels vor

publiziert: Dienstag, 14. Apr 2015 / 18:58 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 14. Apr 2015 / 19:19 Uhr
Digital bearbeitete Fotos von Models etwa in Werbeanzeigen von Zeitschriften sollen mit dem Hinweis versehen werden, dass sie verändert wurden.
Digital bearbeitete Fotos von Models etwa in Werbeanzeigen von Zeitschriften sollen mit dem Hinweis versehen werden, dass sie verändert wurden.

Paris - Die französische Nationalversammlung hat für ein neues Gesundheitsgesetz gestimmt, das unter anderem im Kampf gegen die Magersucht extrem dünne Models von den Laufstegen verbannen soll.

4 Meldungen im Zusammenhang
Der Gesetzestext kommt nun in den französischen Senat, das letzte Wort hat dann wieder die Nationalversammlung. Das Gesetz sieht vor, dass auf französischen Modeschauen oder bei Foto-Shootings künftig keine Models mehr arbeiten dürfen, die einen bestimmten Body-Mass-Index unterschreiten.

Die Abgeordneten hatten den Passus vor anderthalb Wochen in den Gesetzesentwurf zur Gesundheitsreform aufgenommen. Sie fürchten, dass extrem dünne Models ein falsches Körperbild vermitteln können.

Wer trotz des Verbots extrem magere Models beschäftigt, dem würden bis zu sechs Monate Gefängnis und eine Strafe von 75'000 Euro drohen. Model-Agenturen hatten kritisiert, es sei falsch, Magersucht als seelisch bedingte Krankheit und Schlankheit von Models zu vermischen.

Modelagenturen in Paris, einer der Hauptstädte der internationalen Modewelt, hatten gegen gegen das anvisierte Verbot mobil gemacht. Ähnliche Massnahmen gibt es allerdings bereits in Spanien, Italien und Israel.

Künftig müssen zudem digital bearbeitete Fotos von Models etwa in Werbeanzeigen von Zeitschriften mit dem Hinweis versehen werden, dass sie verändert wurden. Verstösse werden mit Geldstrafen von 37'500 Euro bestraft. In der Werbewelt ist es üblich, Fotos am Computer nachzubearbeiten, damit die Models schlanker erscheinen als sie in Wirklichkeit sind.

Ein weiterer Artikel des Gesundheitsgesetzes belegt eine Anstiftung zur Magersucht etwa auf Internet-Seiten mit einem Jahr Gefängnis und 10'000 Euro Geldstrafe.

Patienten müssen nicht mehr vorausbezahlen

Das Gesundheitsgesetz sieht eine ganze Reihe von Änderungen vor. Eine zentrale Massnahme ist, dass Patienten bei Arztbesuchen in Städten künftig grundsätzlich nicht mehr vorausbezahlen müssen. Vielmehr wird die Rechnung direkt von der Krankenkasse beglichen.

Festgeschrieben sind auch Massnahmen gegen das Koma-Saufen von Jugendlichen, die Einführung einheitlicher, neutraler Zigaretten-Packungen ab Mai 2016 und die experimentelle Einrichtung überwachter Räume, wo Abhängige Drogen konsumieren können. Abgeschafft wird eine verpflichtende siebentägige Bedenkfrist für Schwangere, die abtreiben wollen.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Paris - Zu magere Models sollen in Frankreich künftig nicht mehr auf den Laufsteg. ... mehr lesen
Das Parlament beschloss ein Gesetz, das gefährliches Untergewicht bei Mannequins verhindern soll. (Symbolbild)
Chrissy Teigen.
Fashion Chrissy Teigen (29) und einige ihrer ... mehr lesen
Dschungelbuch «Um eine schöne Frau zu sein, muss ... mehr lesen
Bulimie: Das «tägliche Brot» als perfekter Handlungsort zur Bestrafung des eigenen Körpers und damit des eigenen Ausdrucks, des eigenen Seins.
Fashion Paris - Extrem magere Models sollen in Frankreich von den Laufstegen verbannt werden. Die französische Nationalversammlung in Paris stimmte am Freitag im Kampf gegen die Magersucht für einen Gesetzesartikel, der stark unterernährten Frauen eine Arbeit als Model untersagt. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten