Sein 90. Todestag

Franz Kafka - Genie der Widersprüche

publiziert: Dienstag, 3. Jun 2014 / 14:56 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 3. Jun 2014 / 17:47 Uhr

Einer der berühmtesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, jemand der mit seinen Werken und der widersprüchlichen Spiegelung seiner Gefühlswelt Leser in den Bann zieht - das war Franz Kafka. Heute, 90 Jahre nach seinem tragischen Tod, ist er noch immer ein bedeutender Teil der heutigen Literaturwelt.

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«Unfähig, mit Menschen zu leben, zu reden. Vollständiges Versinken in mich. Stumpf, gedankenlos, ängstlich. Ich habe nichts mitzuteilen, niemals, niemandem.» - ein Zitat Kafkas, das einmal mehr beweist, wie gut er Gefühlslagen mit einer einfachen Feder in etwas Unglaubliches verwandeln konnte.

Auf der anderen Seite lässt es einen spüren, dass sein Leben alles andere als von Leichtigkeit umwogen war. Franz Kafka hatte eine schizoide Persönlichkeitsstörung.

Werke widerspiegeln sein Leben

Wie seine Literatur, war sein Leben von Kindheit auf von Widersprüchen geprägt. Geboren in Prag erlebte er zwei Arten von Religionen, Kulturen und Traditionen - hin und her gerissen.

Zu seinem Vater hatte er nie ein enges Verhältnis und seine Liebe zum Schreiben wurde selten ernst genommen. Die schwierige Beziehung zu ihm verarbeitete er in verschiedensten Werken, wie zum Beispiel in «Das Urteil» oder «Die Verwandlung».

Übertragen auf seine Werke merkt man, dass er sehr sprunghaft war. Einige Bücher vollendete er nie oder brach in mitten eines Satzes ab.

Kafkaesk

Geht man heute durch die Strassen Prags, der Geburtsstätte Kafkas, scheint er fast präsenter denn je zu sein. Das Kafka Museum erzählt seine Geschichte - die Denkmale lassen ihn nie vergessen. Er ist für die Hauptstadt Tschechiens und für die Welt der Literatur eine der bedeutensten Persönlichkeiten.

Auch sein Schreibstil war so eigen, dass aus ihm ein Adjektiv geformt wurde - kafkaesk. Es steht für psychologisch, aber auch philosophisch und ironisch angehauchte Texte, die an seine Ausdrucksstärke erinnern.

Fragend zurück gelassen

Der auch noch heute, von Lesebegeisterten gefeierte, Franz Kafka starb am Mittag des 3. Juni 1924 nach vielen Klinikaufenthalten. Die Diagnose lautete Kehlkopftuberkulose.

Noch heute ist man sich nicht sicher, ob er den Tod mit einer Überdosis Morphium selbst herbeigeführt hat. Eine Frage, die sich uns wahrscheinlich nie beantworten wird.

(Alice Weniger/news.ch)

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