Französische SAir - Töchter drohen mit Streik am Dienstag

Auch die Angestellten des Schweizer Flugkonzerns SAir seien eingeladen, ihrer schlechten Stimmung Ausdruck zu verleihen, sagte der Präsident des Schweizerischen Verbands des Personals öffentlicher Dienste (VPOD), Eric Decarro, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
An der Kundgebung im Stadtzentrum von Genf am Dienstagabend werde auch eine Delegation von Vertretern der Fluggesellschaften AOM, Air Liberté und Air Littoral teilnehmen.

Demo vor Banken in Genf

«Wir werden vor den Banken demonstrieren, mit denen die SAirGroup über einen Sanierungsplan verhandelt», sagte Decarro. Das Personal wolle nicht für die Betriebsführungsfehler bezahlen, für die es nicht verantwortlich sei.
Bis zur Stunde wissen die Mitarbeiter noch nichts über konkrete Massnahmen, die sie betreffen werden. Aber man befürchte, dass der Finanzplan keine guten Bedingungen für das Personal enthalte, sagte Decarro.
Für Mittwoch ist eine weitere Kundgebung von SAir-Angestellten parallel zur Aktionärsversammlung des Flugkonzerns in Kloten geplant. An der Demonstration, zu welcher der VPOD aufrufen will, wollen erneut Delegationen aus Frankreich teilnehmen.

Regierung Jospin will Ausstieg verhindern

In Frankreich fordern die Gewerkschaften CGT, SNPL, SNPNAC, SPAC, UNAC und FO die Angestellten von AOM/Air Liberté auf, in Uniform am Pariser Flughafen Orly zu demonstrieren. Man wolle gegen den drohenden Rückzug der SAir von den beiden Fluggesellschaften protestieren, die am Rande der Pleite stehen.
Eine Angestellten-Delegation wurde am Montagmorgen am Sitz der französischen Regierung empfangen. Sie erörterte mit dem Verantwortlichen für Verkehr und Transport des Kabinets von Premierminister Lionel Jospin die Situation.

«Es wurde uns versichert, dass die Regierung alles in ihrer Macht stehende unternehmen werde, um die Aktionäre am Rückzug aus der Gruppe zu hindern», sagte Gilles Nicoli von dem Gemeinschaftsgewerkschaft der französischen Fluggesellschaften. Jospins Kabinett habe überdies auch mit dem Bundesrat Kontakt aufgenommen, sagte Nicoli weiter.

(ba/sda)