Frau von Milosevic untergetaucht

Sie war unter der Auflage auf freiem Fuss, sich regelmässig bei der Polizei zu melden. Dieser Pflicht war sie bereits am 13. März, einen Tag nach der Ermordung des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic, nicht nachgekommen.

Nach unbestätigten Berichten ist Markovic unmittelbar nach dem Attentat untergetaucht. Ihr Anwalt hatte dies seinerzeit damit begründet, seine Mandantin plane einen Besuch ihres Mannes, der in Den Haag vor dem Kriegsverbrechertribunal angeklagt ist.

Am Freitag hatte die Polizei sechs Mitglieder des privaten Sicherheitsdienstes von Markovic auf dem Gelände ihres Anwesens im vornehmen Belgrader Stadtteil Dedinje festgenommen. Markovic war jedoch nicht zu finden. Wie es hiess, konnte sie auch nicht in ihrer Heimatstadt Pozarevac ausfindig gemacht werden.

Bislang gibt es keine offizielle Bestätigung dafür, dass die Suche nach Markovic in direktem Zusammenhang mit der Ermordung des Regierungschefs Djindjic steht.

Innenminister Dusan Mihajlovic hatte am Freitag mitgeteilt, sowohl Markovic als auch ihr Mann sollten zum Mordfall des ehemaligen jugoslawischen Spitzenpolitikers Ivan Stambolic vernommen werden.

Stambolic war 1987 von Milosevic entmachtet worden. Seit August 2000 war er spurlos verschwunden, unmittelbar nachdem er seine Rückkehr in die Politik als Gegner Milosevics angekündigt hatte.

Stambolics Leiche war in der Nacht zum Freitag bei der Fahndung nach den Drahtziehern des Attentats auf Ministerpräsident Djindjic gefunden worden.

(rr/sda)